Das Euregio Symphonie-Orchester feiert sein 40. Jahreskonzert Mehr als 40 Jahre klassische Musik

Das Euregio Symphonie-Orchester feiert sein 40. Jahreskonzert
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Es ist ein Montagabend in der Tonhalle. Gut 35 Violinisten, Oboistinnen, Hornisten, Flötistinnen und weitere symphonische Musiker haben sich versammelt, um hier klassische Musik zu leben und zu erleben. Ein paar Wochen noch und sie werden ihr 40. Jahreskonzert geben.

Der Spross des Orchesters ist noch ein bisschen älter als 40 Jahre. Es entstand aus einem Instrumentalkreis der VHS Ahaus Ende der 1970er-Jahre, damals unter der Leitung der Niederländerin Mechteld Lindeboom. Schon immer reichte das Einzugsgebiet des Orchesters von Borken bis hinter Winterswijk. „Der Name ist Programm“, sagt Wolfgang Pfahler, seit 1980 der Vorsitzende des Euregio-Orchesters.

Derzeit kommen 13 der 35 Musiker und Musikerinnen aus den Niederlanden. Ihr Dirigent Michael Rein studierte in Maastricht und dirigierte in den Niederlanden, aber auch in Italien, Finnland und Brasilien. Er ist 1. Geiger im Phion-Orchester. Die diesjährige Solistin Carola Ligt spielt die 1. Querflöte beim Phion-Orchester, das aus dem Orchest van het Oosten in Enschede und dem Gelders Orchest Arnhem entstanden ist.

„Probe wichtig wie ein Konzert“

„Die letzte Probe war sehr erfrischend“, sagt Bernd Wewer. Schon länger als 40 Jahre ist er der Konzertmeister des Orchesters und spielt Geige seit 1964. Zu Beginn der Probe hat er, seiner Pflicht gemäß, die Stimm-Töne angegeben. Sein Stimm-Gerät und Noten-Anzeiger ist ein Tablet. „Diese Proben sind bestimmt genauso wichtig, wie ein Konzert“, ergänzt er.

Dirigent Rein hat dies verstanden. Mit ruhiger Hand und kurzen Hinweisen leitet er an diesem Montag die Probe. Gemeinsam mit der Programmkommission des Orchesters sucht er jeweils ein „erwachsenes symphonisches Programm“ heraus. „Jeder soll davon herausgefordert, niemand überfordert werden“, beschreibt er die Auswahl. Regelmäßig holt er Coaches für die unterschiedlichen Instrumentengruppen für Stimmproben herbei.

Gesprächspartner Euregio Symphonieorchester
VHS-Direktor Nikolaus Schneider, Konzertmeister Bernd Wewer, Solistin Carola Ligt, Dirigent Michael Rein und der Vorsitzende Wolfgang Pfahler (v.l.) freuen sich auf das Jubiläumskonzert des Euregio-Symphonie-Orchesters. © Andreas Bäumer

Mit Wehmut teilt er mit, dass dieses Jahreskonzert sein letztes mit dem Orchester sein wird. Immerhin ist er seit 2009 hier Dirigent. Doch er freut sich auch auf das Sabbat-Jahr mit seiner Frau in Brasilien.

An diesem Abend spielt auch Solistin Carola Ligt mit. Die Carmen-Fantasie von Francois Borne mit ihren virtuosen Flöten-Läufen würde nicht ohne sie funktionieren. Carola Ligt freut sich, mit den Amateur-Musikern des Orchesters zu spielen: „Man probt vielleicht länger, aber es hat mehr Tiefgang. Und man lernt alle Leute kennen.“

Neben Borne steht auf dem Programm des 40. Jahreskonzerts Franz Schuberts Unvollendete Sinfonie, eine Bearbeitung von Tschaikowkys Arie des Lenski aus der Oper Eugen Onegin und Teile der Peer Gynt-Suite von Edvard Grieg. Das Konzert findet am Samstag, 18. Februar, ab 17 Uhr in der Stadthalle Ahaus statt.

Probe Euregio-Symphonie-Orchester
Das Euregio-Orchester probt immer montags ab 19:45 Uhr, hier mit der Flötistin Carola Ligt. © Andreas Bäumer

VHS-Direktor Nikolaus Schneider ist stolz, dass die VHS das Orchester schon seit seiner Entstehung fördert. Die Ahauser Volkshochschule ist eine der wenigen in der Region, die ein solches Orchester zu ihrem Programm zählt. Auch die Musiker sind über die Unterstützung der VHS sehr froh. Michael Rein, Wolfgang Pfahler und Bernd Wewer ist wichtig zu erwähnen, dass klassische Musiker zu den Proben am Montag um 19.45 Uhr in der Tonhalle immer willkommen sind.

Eine weitere Herzensangelegenheit sind ihnen die Kinderkonzerte, die das Orchester schon seit Jahren mit immer wieder unterschiedlichen Kindergruppen aufführt. Dabei ist es ihnen wichtig, dass die Kinder die Musik gemeinsam mit dem Orchester erleben können. Das nächste Kinderkonzert spielt das Orchester am 23. März gemeinsam mit Andrea van der Linde und der Klasse 5b der Canisiusschule.