Trotz hoher Inzidenzzahl im Kreis Borken gibt es bisher keine Überlastung im Ahauser Krankenhaus oder sonstigen Standorten des Klinikums.

© Markus Gehring

Corona: Kein Engpass auf Intensivstationen, aber Patienten immer jünger

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Trotz hoher Inzidenzzahlen droht dem Ahauser Krankenhaus derzeit keine Überlastung. Viele Intensivbetten sind frei. Die schlechte Nachricht: Zunehmend werden jüngere Patienten eingeliefert.

Ahaus

, 30.03.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Inzidenzwert im Kreis Borken liegt schon seit Tagen jenseits von 100. Ab diesem Grenzwert soll laut Beschluss von Bund und Ländern die „Notbremse“ gezogen werden – auch wenn NRW sich derzeit noch sträubt (wir berichteten). Mit der Maßnahme möchte man unter anderem dafür sorgen, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Doch wie ist die Situation in den örtlichen Krankenhäusern? Auf Anfrage gibt es von Tobias Rodig, Pressesprecher des Klinikums Westmünsterland, gute und schlechte Nachrichten.

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„Es gibt aktuell keine Engpässe in der intensivmedizinischen Versorgung“, erklärt er und verweist auf die ortsscharfen Zahlen. Im Ahauser Krankenhaus werden aktuell – Stand Montag, 29. März – zehn Patienten behandelt, davon drei auf der Intensivstation. In Borken und Bocholt sieht das Bild ähnlich aus. Insgesamt stehen dem Klinikum Westmünsterland 70 Intensivbetten zur Verfügung, 23 können im Notfallszenario noch ergänzt werden. „Wir müssen uns aktuell keine Sorgen machen, aber natürlich haben wir die Entwicklung genau im Blick“, sagt Tobias Rodig.

Folgen treten erst zeitverzögert auf

Denn aus der Vergangenheit weiß man beim Klinikum, dass die negativen Folgen von hohen Inzidenzwerten erst zeitverzögert auftreten können. „Oft kommt es erst 14 Tage später in den Krankenhäusern an“, so Rodig. Was aber schon jetzt deutlich wird: Die Anzahl der hochbetagten Covid-19-Patienten nimmt auch in Ahaus ab. „Das liegt vor allem daran, dass die Impfkampagne Wirkung zeigt“, erklärt der Pressesprecher. Jedoch gibt es auch hier ein „Aber“.

„Insgesamt merken wir, dass zurzeit vermehrt jüngere Patienten schwer erkranken. Hier ist ein Zusammenhang mit der sich verstärkt ausbreitenden britischen Virusmutante zu sehen“, berichtet Rodig. Prof. Dr. Christian Drosten, Virologe der Berliner Charité, hatte unter anderem in seinem Podcast „Coronavirus Update“ schon Anfang des Jahres genau davor gewarnt.