Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie blickt das Klinikum Westmünsterland zurück: auf eine der größten Herausforderungen seiner Geschichte.
Dieser Verdacht bestätigte sich wenige Tage später. Damals ahnte kaum jemand, welche Ausmaße das Ganze in den nächsten Jahren noch nehmen würde.
Die Zahlen in Ahaus und Vreden
Seit Pandemiebeginn wurden in dem St. Marien-Krankenhaus in Ahaus und dem St. Marien-Hospital Vreden insgesamt 2819 Patienten behandelt, heißt es in einer Pressemitteilung von dem Klinikum Westmünsterland. In Ahaus wurden 453 Personen auf der Intensivstation behandelt. Insgesamt verstarben seit Pandemiebeginn 232 Menschen an den beiden Standorten Ahaus und Vreden.
Die Zahlen erreichten im Jahr 2022 Rekordwerte: In dem Jahr 2022 wurden 994 Fälle in den Krankenhäusern in Ahaus und Vreden verzeichnet, davon mussten 156 Personen intensivmedizinisch behandelt werden. Allein im Jahr 2022 verloren 65 Personen ihr Leben.
In dieser Zeit ging das Krankenhauspersonal laut der Pressemitteilung des Klinikums Westmünsterland oft weit über seine Belastungsgrenze hinaus. Trotz allem gelang es, Patienten aus den Niederlanden auf der Intensivstation in Ahaus aufzunehmen.
In den Niederlanden konnte die Versorgung durch die Knappheit an Intensivbetten nicht gewährleistet werden. Diese grenzüberschreitende Hilfe zeige, wie wichtig internationale Zusammenarbeit in einer solchen Krise sei, teilt das Klinikum weiter mit.
Corona bleibt Herausforderung
Im vergangenen Jahr waren die Zahlen deutlich niedriger, und die Krankheitsverläufe sind inzwischen deutlich milder. „Wir merken schon, dass die Patienten nicht mehr so krank sind“, sagt Tobias Rodig, Sprecher des Klinikums Westmünsterland.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 1251 Patienten an den Standorten des Klinikums Westmünsterland behandelt, darunter 163 intensivmedizinisch. Insgesamt 49 Menschen verstarben an oder mit einer Corona-Infektion.
Auch, wenn die Zahlen sinken: „Corona ist immer noch eine Herausforderung“, sagt Tobias Rodig. So beeinflusse Corona auch weiterhin das Behandlungsgeschehen durch notwendige Isolationen, Schutzmaßnahmen und erhöhtem organisatorischen Aufwand.
Die Pandemie hat deutliche Spuren hinterlassen und gezeigt, dass die Krankenhaus-Teams effektiv zusammenarbeiten, wie Tobias Roding betont: „Die Teams im Krankenhaus funktionieren.“
Nicht vergessen werden sollte außerdem, was sich hinter den nüchternen Zahlen verbirgt: Zum einen der unermüdliche Einsatz des Klinikpersonals sowie viele bewegende Einzelschicksale, wie etwa Patienten, die sich nach langer Zeit im künstlichen Koma zurück ins Leben kämpften.