Der Verkehr fließt. Nach zehn Monaten ist die Baustelle im Süden der Innenstadt so gut wie Geschichte. Zwischen Coesfelder Straße, Hindenburgallee und Zum Rotering soll der neue Kreisverkehr ab sofort für freie Bahn sorgen. Zwei Millionen Euro hat die Stadt in den Kreisverkehr investiert. Und in die Kanäle darunter.
„Diese Arbeiten sieht man ja am Ende gar nicht“, betont Bürgermeisterin Karola Voß am Dienstagmorgen. Zusammen mit Vertretern der Bauverwaltung sowie des Bauunternehmens trifft sie sich dort für eine Art offizielle Eröffnung. Sie spricht von einem neuen Eingang zur Innenstadt. Einem Vorzeigeprojekt. Jörg Hülscher vom Bauunternehmen Heitkamp und Hülscher bestätigt die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt.

Etliche Absperrbaken und Umleitungsschilder stehen da noch entlang der Straße. Auch Sand und lose Asphaltreste müssen noch beiseite gefegt werden. Zusätzlich fehlen auch noch einige Schilder, die auf Kreisverkehr, Radwege oder Vorfahrtsregelungen hinweisen. Letzte Restarbeiten, die aber noch in dieser Woche erledigt sein sollen.
Ursprünglich hatten die ersten Arbeiten an den Kanälen zwischen Beckers Brink und Zum Rotering schon im Oktober 2023 begonnen. Parallel wurden neue Versorgungsleitungen verlegt und die Friedhofsmauer errichtet. Seit Juni lief dann der Umbau der Kreuzung zum Kreisverkehr. Verbunden mit Teil- und Komplettsperrungen, Umleitungen von Schulbussen, langen Wartezeiten vor Baustellenampeln und Schleichwegen entlang des Friedhofs. Das soll jetzt vorbei sein.
Kreisverkehr ist nur ein Baustein
Vorerst. Denn der Kreisverkehr ist nur ein kleiner Baustein. Und die freie Fahrt in der Innenstadt nur von kurzer Dauer. Denn der nächste Bauabschnitt für die Umgestaltung der Wallstraße steht praktisch schon in den Startlöchern: Je nach Verlauf der noch kommenden Ausschreibung sollen im August oder September die Kanalarbeiten auf beiden Seiten der Wallstraße sowie der Schlossstraße beginnen.
„Das geschieht dann aber in einzelnen Abschnitten, sodass die Gebäude dort immer erreichbar bleiben“, erklärt Karola Voß am Dienstag schnell.
Auch der bisher noch nicht komplett vollendete Gehweg entlang der Innenstadttangente ist nicht vergessen: Bisher konnte der noch nicht gebaut werden, weil dort noch ein Haus steht. Das soll einem Neubau weichen. Dann könnte auch der Gehweg gebaut werden.
Einen neuen Stand kann der Technische Beigeordnete Thomas Hammwöhner dazu am Dienstag noch nicht nennen. Da sei die Verwaltung noch in Verhandlungen. „In guten“, wie er hinzufügt. Aktuell führt die Geh- und Radwegverbindung vom Kindergarten am Beckers Brink bis zur Friedhofsgärtnerei.
Umgestaltung der Wallstraße
Fernziel ist die komplette Umgestaltung der Wallstraße: Einerseits soll dort der gesamte Durchgangsverkehr verschwinden. Andererseits soll durch entsiegelte Flächen und neue Grünzonen das Stadtklima verbessert werden.
Die Wallstraße soll so zu einem Ort mit mehr Aufenthaltsqualität werden. Ein Millionenprojekt, das sich erst einmal bis Ende 2027 ziehen wird. Auch danach sind schon weitere Großprojekte angedacht – etwa die Umgestaltung von Wüllener Straße, Königstraße und Marienplatz oder der gesamte Bereich Domhof.

Noch ein Wort zur Gestaltung des Kreisverkehrs: In der Mitte thront die englische Telefonzelle, die bis vor den Bauarbeiten vor dem Unbrexit gestanden hatte. Die Tobit.Labs haben sich bereit erklärt, auch die Gestaltung und Pflege des neuen Kreisverkehrs zu übernehmen. So wie es auch an anderen Stellen in Ahaus und den Ortsteilen von dort ansässigen Firmen gemacht wird.
„Wir freuen uns über das Interesse“, sagt Günter Benölken vom Fachbereich Straßenbau der Stadt Ahaus.
Beispielsweise in Alstätte laufen gerade ähnliche Planungen für die Kreisverkehre an der B70. Die sind aber aktuell noch in Abstimmung. Auch, weil die Kreisverkehre dort noch einmal umgestaltet werden sollen, um zukünftig Transporte von Rotorblättern für Windkraftanlagen zu erleichtern.