Busfahrerin (54) erfasst Auto im Gegenverkehr Ahauserin (25) wird schwer verletzt

Bus erfasst Auto im Gegenverkehr: Ahauserin (25) wird schwer verletzt
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Frontal ist ein Linienbus des Baumwollexpress (X80) am Donnerstagmorgen auf der B70 in Richtung Gronau mit einem Pkw zusammengeprallt. Die 54-jährige Busfahrerin aus Stadtlohn war gegen 7.50 Uhr etwa 400 Meter hinter dem Abzweig am ehemaligen Heidehof auf die Gegenfahrbahn geraten.

Dort fuhr gerade eine 25-jährige Ahauserin mit ihrem PKW in Richtung Alstätte. Sie konnte nicht mehr ausweichen und wurde frontal von dem Bus erfasst. Durch die enorme Wucht wurde ihr Wagen herumgeworfen und gegen den massiven Mast eines großen Verkehrsschilds geschleudert.

Der Aufprall riss das Schild um, der Wagen überschlug sich und blieb erst in einem angrenzenden Feld auf dem Dach liegen. Die Ahauserin wurde dabei in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und konnte erst durch die Feuerwehr befreit werden. Sie kam mit schweren aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Medisch Spectrum Twente nach Enschede.

Mit schwerem Gerät musste der tonnenschwere Linienbus aus dem Acker gezogen werden.
Der PKW der 25-jährigen Ahauserin wurde durch den Zusammenstoß mit dem Bus erst gegen den Mast eines Verkehrsschilds und dann bis auf den angrenzenden Acker geschleudert. Die junge Frau wurde schwer verletzt und musste von der Feuerwehr befreit werden. © Stephan Rape

Auch der Bus hatte noch so viel Schwung, dass er nicht mehr auf der Straße zu halten war: Er schoss über den Grünstreifen ebenfalls in den angrenzenden Acker und kam erst nach über 50 Meter zum Stehen. Dabei grub sich die Front tief in den Boden ein. Glück im Unglück: Sowohl der Bus als auch der PKW verfehlten zwei massive Bäume, die neben der Straße stehen jeweils nur um wenige Meter

Die Busfahrerin sowie alle sieben Fahrgäste, im Alter zwischen 21 und 46 Jahren, verletzten sich laut Mitteilung der Polizei vom Donnerstagmittag leicht. Sie wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht.

Während der ersten Rettungsarbeiten war die B70 zunächst komplett gesperrt. Der gesamte Verkehr wurde umgeleitet. Wegen der Dichte des Verkehrs kam es schnell zu längeren Staus. Nach knapp zwei Stunden konnte der Verkehr nach und nach wieder freigegeben werden.

Die Aufräumarbeiten zogen sich allerdings bis weit in die Mittagsstunden. Erst da konnte der Bus mit schweren Maschinen aus dem Acker gezogen und per Spezialtransporter in eine Werkstatt geschleppt werden. Vor Ort hieß es, dass die Schäden an dem Bus wohl zu reparieren seien. An dem PKW der jungen Frau entstand Totalschaden.

Zu einer möglichen Unfallursache gab es am Donnerstag noch keine Aussage. „Wir beteiligen uns da auch nicht an irgendwelchen Spekulationen“, sagte RVM-Pressesprecher Björn Lindner.

Entsprechende Fahrzeug- und Fahrtendaten werde die RVM an die Polizei übergeben, der Rest sei Sache der Ermittler. Insgesamt sei jeder im Unternehmen nur froh, dass der Unfall nicht noch schlimmere Folgen gehabt habe. „Ein so gravierender Unfall ist höchst selten“, machte er deutlich. Er selbst arbeite seit über acht Jahren bei der RVM, so ein Fall sei ihm noch nicht untergekommen.

Zu den Einsatzkräften der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, darunter ein leitender Notarzt, und der Polizei wurde zudem ein Notfallseelsorger eingesetzt. Ermittler des Verkehrskommissariats Ahaus unterstützten bei der Unfallaufnahme.

X80 pendelt 85 Kilometer

Der Baumwollexpress X80 ist im September 2022 gestartet. Er verbindet Bocholt mit Bad Bentheim und macht auf der Strecke nur wenige zentrale Zwischenstopps. Haltestellen gibt es beispielsweise in Oeding, Vreden und Alstätte. Insgesamt gibt es auf der 85 Kilometer lange Überland-Strecke nur 14 Haltestellen, für die der Bus etwa eindreiviertel Stunden benötigt. Die Fahrgastzahl steigt laut RVM erst langsam aber kontinuierlich an. Auch das ist wohl ein Grund, dass der Unfall keine schlimmeren Folgen hatte.

Autos sind an der Absperrung vorbei in die Unfallstelle gefahren
Offenbar für einige Autofahrer zu schwierig zu verstehen: Trotz der Vollsperrung der Straße fuhren etliche Autofahrer bis kurz vor die Unfallstelle. Erst mit einigem Nachdruck konnte die Polizei sie auf die Umleitungsstrecken bewegen. © Stephan Rape

Während der Sperrung hatten etliche Autofahrer offenbar Schwierigkeiten, die Vollsperrung der Straße zu begreifen. Ungerührt fuhren sie an den aufgestellten Polizeifahrzeugen oder Absperrkegeln vorbei bis in die Unfallstelle. Erst durch die deutliche Ansprache durch Polizisten fanden sie schließlich Wege über die Umleitungen.

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