Der Weg für den neuen Schützen- und Festplatz am Ufer der Alstätter Aa ist so gut wie komplett frei. Am Montagmorgen haben dort schon die Vermessungsarbeiten begonnen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen hat in seiner Sitzung am Donnerstag (27. Juni) bereits grünes Licht für die Planungen gegeben.
Auf dem Grundstück zwischen Aa-Ufer, Aastraße und Gronauer Straße sowie den angrenzenden Gewerbegrundstücken soll eine ebene Fläche für ein Schützenfestzelt angelegt werden. Gleichzeitig soll entlang der Aa ein neuer Weg zwischen Gronauer Straße und Aastraße angelegt werden. Auch weitere Bepflanzung ist auf dem Areal geplant. Allerdings erst in einem zweiten Schritt.

„Es wird kein Alarmplan für das Schützenfest benötigt“, erklärte Stadtplaner Walter Fleige im Ausschuss lachend. Noch in diesem Sommer finden die Arbeiten für den Untergrund des Platzes statt, damit dort ein Zelt aufgestellt werden kann. Im kommenden Jahr kann die Allgemeine Bürgerschützengesellschaft Alstätte-Dorf erst einmal ihr Schützenfest und Jubiläum feiern. Ein ganz besonderes Fest, schließlich wird der Verein dann 375 Jahre alt.
Nach den Feierlichkeiten sollen dann die finalen Bepflanzungen erfolgen. „Wir sind da in ganz enger Abstimmung mit dem Schützenverein“, betonte Walter Fleige.
Platz liegt in Überschwemmungszone
Gleichzeitig sitzen weitere Partner mit am Tisch: beispielsweise die Untere Wasserbehörde. Sie musste alle Arbeiten genehmigen. Schließlich liegt die Fläche komplett im Überschwemmungsgebiet der Aa. Ohne weiteres sind dort überhaupt keine Arbeiten erlaubt.
Weil der Platz aber nur sehr selten gebraucht wird – das Schützenfest findet ja nur alle zwei Jahre statt – und sich die Arbeiten daran in Grenzen halten: Für die Grundfläche des Zeltes wird der Boden leicht angehoben. Dafür werden andere Bereiche des Grundstücks leicht abgesenkt, so dass gleich viel Wasser die Fläche überspülen könnte, falls es zu einem Hochwasser kommen sollte.
Durch die angedachten Anpflanzungen werde die Fläche insgesamt sogar aufgewertet. Dagegen hatten dann auch die Politiker im Ausschuss nichts mehr einzuwenden. Einstimmig stimmten sie für die Pläne, die mit rund 70.000 Euro im Haushalt der Stadt verankert sind.

Laut Verwaltung sollen die Arbeiten noch in diesem Sommer über die Bühne gehen. Vor Ort heißt es am Montag (1. Juli) gegenüber unserer Redaktion sogar, dass die Arbeiten binnen der nächsten 14 Tage starten könnten. Letzte Vermessungen und Gespräche sind dafür aber noch notwendig.
André Olbring sieht die Arbeiten trotz allem mit gemischten Gefühlen. Der Vorsitzende der Allgemeinen Bürgerschützengesellschaft Alstätte-Dorf verlässt den Platz in der Ortsmitte nur ungern. „Es ist schade, dass wir den Platz aufgeben müssen“, macht er deutlich. „Aber wir wollen natürlich auch der Alstätter Entwicklung nicht im Weg stehen“, sagt er mit Blick auf die gewünschten Erweiterungen der Lebensmittelhändler und den Bauvorhaben am jetzigen Dorfplatz.
Schützenverein lebt gut damit
Natürlich würden zwei Herzen in seiner Brust schlagen. „Aber als Unternehmer sehe ich natürlich selbst, dass das die richtige Entscheidung war“, fügt er hinzu. Jetzt, wo alle Forderungen des Vereins erfüllt seien, wo das Jubiläum sicher ist, der Verein später auch die Schirmschoppe umsetzen kann und die finale Planung für den neuen Schützenplatz erstellt wird, könne der Verein sehr gut damit leben. Ausdrücklich lobt er auch die enge Zusammenarbeit mit der Verwaltung.
Und so richtig neu sei der neue Platz ja auch nicht: „Dort haben wir ja bis 1999 unser Schützenfest gefeiert“, sagt er.