BI spürt Rückenwind Neue Kundgebungen gegen mögliche Castortransporte geplant

Rückenwind für BI: Kundgebungen gegen mögliche Castortransporte geplant
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Rund 200 Teilnehmer beim Sonntagsspaziergang um das Brennelementezwischenlager: Unmittelbar nachdem das OVG in Münster entschieden hat, dass die Castoren mit ausgebrannten Brennelementen aus Jülich in Ahaus eingelagert werden dürfen und zum 30. Jahrestag des ersten Sonntagsspaziergangs zieht die Ahauser Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ ein positives Fazit.

Ihr Sprecher Felix Ruwe betont gegenüber unserer Redaktion am Tag nach der Kundgebung vor der Lagerhalle in Ammeln, dass nicht nur die Zahl der Teilnehmer positiv zu werten sei. „Es waren auch viele neue Gesichter dabei“, sagt er. Menschen, die sonst überhaupt nicht mit der BI in Kontakt stehen würden oder die nicht einmal aus Ahaus kommen würden. Insgesamt sei der Verlauf der Aktion aber ähnlich gewesen, wie schon bei vergangenen Spaziergängen vor Weihnachten. Auch mit Blick auf das sehr durchwachsene Wetter am dritten Adventssonntag.

Darauf will sich die BI aber nicht ausruhen. Die nächsten Kundgebungen seien schon in Planung. Eine ist für den 19. Januar vor dem Ahauser Rathaus vorgesehen und bereits angemeldet. „Deren genaues Ziel ist aber lageabhängig“, sagt Felix Ruwe.

Die BI will aktuell darauf reagieren, wie zu dem Zeitpunkt der Stand einer möglichen Transportgenehmigung ist. Auch für Februar sei eine Kundgebung angedacht. Einen Termin dafür könne er aber im Moment noch nicht nennen.

Neue Mahnwachen in Planung

In jedem Fall sei klar, dass die BI auch bei anstehenden Bauarbeiten am Kreisverkehr Schumacherring/Adenauerring/Legdener Straße vor Ort sein will: Wie schon am Kreisverkehr in Richtung Heek sollen dort Verkehrsinseln abgesenkt werden, um den möglichen Castortransporten aus Jülich die Durchfahrt zu erleichtern. Auch dort will die BI Mahnwachen aufziehen.

Felix Ruwe hat ein Etappenziel im Blick: den Wahlkampf zur Bundestagswahl. „Alle Ministerien, die in der Sache noch etwas entscheiden könnten, sind in grüner Hand“, sagt er. Da sei es doch höchste Zeit, dass die nun aktiv würden.

BI will Transporte verhindern

Die BI will in jedem Fall den Transport der ausgebrannten Brennelemente aus dem Jülicher Versuchsreaktor nach Ahaus verhindern. 152 Castortransporte könnten nach Ahaus rollen, sobald eine Transportgenehmigung vorliegt. Wie lange das noch dauert, ist aktuell noch offen. Die BI fürchtet, dass durch die Transporte der Atommüll praktisch auf unbestimmte Zeit in Ahaus liegen bleibt. Genehmigt ist das Zwischenlager bis 2036.