Am Sonntag protestierte die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ mit über 100 Menschen am Mahner. Ihr Sprecher Hartmut Liebermann beschrieb, was sie befürchten: 152 Castor-Behälter könnten ab 2024 und 2025 vom Forschungsreaktor Jülich nach Ahaus geschickt werden, in sechs Straßentransporten pro Monat Die erste Test-Fahrt fand bereits statt. Die nächste folgt im Oktober.
Die Behälter enthalten die Brennelemente des Reaktors. Da sie in Ahaus nicht für die Endlagerung vorbereitet werden können, müssten sie vor der Endlagerung noch an andere Orte gefahren werden. Der Ahauser Rat, die BI, das Jülicher Bündnis Stopp Westcastor und der dortige parteilose Bürgermeister Axel Fuchs sind gegen die Transporte.

Theo Schwarte hat gegen die inzwischen genehmigte Einlagerung und die Transporte Zivilklage eingelegt. Auch die Stadt Ahaus klagt. Schwarte wies bei der Kundgebung darauf hin, dass einige Behälter zerbrochene Kugeln enthalten - mit schlecht einschätzbaren Folgen.
Vor der Kundgebung gründeten BI-Vertreter mit Mitgliedern bundesweiter Anti-Atom-Gruppen, Gruppen vom Niederrhein, aus Jülich, Gronau, Lingen und Münster ein Bündnis für weitere Proteste. Weitere Gruppen werden sich bei der Landes-Konferenz der Anti-Atom-Bewegung am 16. September in Ahaus anschließen, hofft Liebermann.
Hinweis: in einer ersten Fassung des Textes gab es zwei sachliche Fehler, die nun korrigiert wurden. Die Test-Transporte fanden nicht mit leeren Behältern, sondern ohne Ladung statt. Zum anderen würden nach den Planungen in den Jahren 2024 und 2025 durchschnittlich monatlich sechs Transporte vom Forschungsreaktor Jülich nach Ahaus stattfinden und nicht wie irrtümlich berichtet fünf pro Woche.