Vom ökumenischen Gemeindefest an der Christuskirche wechselten viele Besucher und Besucherinnen am frühen Sonntagnachmittag in die Villa van Delden zur Eröffnung der Ausstellung der Malerin Nonhlanhla Mathe aus Simbabwe. Ergänzt wurde die Ausstellung mit Skulpturen von Bildhauern aus Simbabwe.
Die Eröffnung war eine umfassende Werbung für die Republik Simbabwe und ihre Kunst. Damit wurde auch die zehnjährige Partnerschaft der lutherischen Gemeinde in Harare/Simbabwe mit dem Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken gefeiert.
Bürgermeisterin Karola Voß wies in ihrer kurzen Begrüßung darauf hin. Ebenso erwähnte sie die Deutsch-Simbabwische Gesellschaft, geleitet vom Präsidenten Dr. Reinhold Hemker und seiner Frau Kerstin Hemker, und die VHS Ahaus, die in Kooperation mit der Stadt Ahaus diese Präsentation erst ermöglicht hat.
Botschafterin trägt sich ins Goldene Buch ein
Danach trug sich Alice Mashingaidze, Botschafterin der Republik Simbabwe, ins Goldene Buch der Stadt ein. Mashingaidze warb für die Schönheit ihres Landes und seiner Kultur und erwähnte nur am Rande die politischen, nicht ganz positiven Verhältnisse.
„Ich bin sehr froh, heute hier sein zu dürfen. Wenn Sie auf die Bilder der Ausstellung schauen, dann wird die Geschichte unseres Landes sichtbar“, so Mashingaidze.
Werbung machte auch Dr. Reinhold Hemker für Simbabwe. Vor allem die Unterstützung der Künstler und Künstlerinnen in Simbabwe liegen ihm und seiner Frau besonders am Herzen. Susanne Falcke, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, verwies auf den Grundtenor der Ausstellung, der auf die Frauen und ihre Existenz hinwies.

Nonhlanhla Mathe wurde auch in der hiesigen Region bekannt, als sie für den Weltgebetstag 2020 ein Gemälde schuf. Sie ist eine der wenigen Frauen in Simbabwe, die eine künstlerische Ausbildung erlebten. Die Werke der 50-jährigen Künstlerin werden mittlerweile weltweit ausgestellt. Ihre beeindruckende Biografie, die sie selbst beschrieb, gaben den Besuchern ein Bild davon.
Mathes Bilder, die sie in einer eigenwilligen Technik aus Maismehlpaste und Acrylfarben erfindet, leuchten dem Betrachter entgegen. Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht die Auseinandersetzung mit dem Leben, den Rollenbildern und den Erwartungen an simbabwische Frauen.
Feste und das Arbeitsleben werden genauso auf die Leinwand gebannt wie lachende Frauengesichter. Ihr Markenzeichen ist das schemenhafte Herausleuchten der Gesichter und Figuren aus einem eher abstrakten Umfeld. Es ist ein Wechselspiel zwischen Formen, Farben, die auch schon mal frei laufen gelassen werden, und Strukturen in einer bewussten Komposition.

- Die Ausstellung in der Villa van Delden ist bis zum 2. Juli zu sehen, Öffnungszeiten Mi/Do 14-18 Uhr, Sa/So 11-17 Uhr
- Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
- Workshops, Vorträge, Konzerte und Begegnungsabende runden die Ausstellung ab. www.deutsch-simbabwische-gesellschaft.de
- Alle Werke können erworben werden. Der Erlös kommt der ökologischen Landwirtschaftsarbeit der Zimbabwe Workcamp Association zugute.