Jan Gerling vor den eingelagerten Kanus.

© Elvira Meisel-Kemper

Antonius Terbeck und Jan Gerling sind die Motoren der Kolpingfamilie

rnFreiwilliger Einsatz

Antonius Terbeck und Jan Gerling haben in den vergangenen Jahrzehnten das Leben der Kolpingfamilie in Wessum mitgestaltet. Dabei stand für beide stets das Wir im Mittelpunkt.

10.11.2020, 04:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Antonius Terbeck (69) und Jan Gerling (70) sind als Motoren der Aktivitäten der Kolpingsfamilie Wessum schon seit Jahrzehnten aktiv. Beide sind gebürtige Wessumer. Für ihr vielfältiges Engagement wurden sie bereits im März 2020 mit der Ehrennadel „Münsteraner Dom“ geehrt als Vorbilder für die Kolpingsfamilie und für die Wessumer Dorfgemeinschaft.

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Zusammen haben sie die Tradition der Sommerfeste auf Bauernhöfen wiederbelebt. Beide begründeten ebenfalls zusammen die Ferienspiele und die Aktionen „Dorf bauen“ für Kinder. Für Terbeck und Gerling steht über allen Aktionen, die sie mittragen, das Wir, nicht das Ich. „Ohne die Unterstützung unserer Familien wäre das alles nicht möglich gewesen“, betonen beide unisono.

In die Kolpimgsfamilie reingerutscht

„Fußballspielen war nicht mein Ding. Einige Freunde waren in der Kolpingsfamilie Wessum. Dadurch bin ich da so reingerutscht“, gibt Antonius Terbeck heute zu. Dann kam in den 1980er Jahren die eigene Familiengründung mit dem Bau des Eigenheims. Durch die Überredungskunst eines Nachbarn wurde Terbeck Beisitzer und von 1991 bis 2000 erster Vorsitzender.

„Ebenso aktiv war ich im Pfarrgemeinderat und wurde dadurch zum Bindeglied zwischen der katholischen Kirchengemeinde und der Kolpingsfamilie Wessum“, erinnert sich Terbeck. Um die Frauen zu unterstützen, half er Jahr für Jahr mit, die Krippe in der St. Martinus Kirche in Wessum aufzubauen. „1991 haben wir einen neuen Stall gebaut. Einige Figuren haben wir auch schon ersetzt“, umschreibt der gelernte Bau- und Möbelschreiner Terbeck seine Fürsorge für die Gestaltung und den Erhalt der Krippe.

Gemeinsames Engagement

In seiner Freizeit baut Terbeck Insektenhotels und Nistkästen, wobei er sein Wissen gern weitergibt. „2019 haben wir im Elisabeth-Kindergarten Nistkästen gebaut. In diesem Jahr war das alles nicht möglich“, berichtet Terbeck, der jeden Kasten für Vögel, für Fledermäuse oder für Insekten mit dem gut sichtbaren Kolping-Emblem versieht.

Antonius Terbeck mit einem selbst gebauten Hummelhaus.

Antonius Terbeck mit einem selbst gebauten Hummelhaus. © Elvira Meisel-Kemper

1988 errichtete die Kolpingsfamilie einen Kreuzweg, der hinter seinem Grundstück verläuft. „Ich halte den sauber und melde auch, wenn Beschädigungen gemacht wurden“, so Terbeck, der auch andere Wessumer dazu erfolgreich animiert.

Seit mehreren Jahrzehnten aktiv

Er engagiert sich ebenfalls in der Aktion „Mein Schuh tut gut“, die er für die Kolpingsfamilie Wessum organisiert. „Im letzten Jahr haben wir Schuhe im Gesamtgewicht von 148,97 Kilogramm gesammelt“, berichtet Terbeck nicht ohne Stolz. Vor 1990 hat er nicht nur als Bühnenbauer, sondern auch als Akteur beim Kolpingtheater mit auf der Bühne gestanden. „Das gesellige Beisammensein liegt mir sehr am Herzen“, mildert er auch diese Aktivitäten bescheiden ab.

Jan Gerlings Start in die Kolpingsfamilie Wessum liegt ebenfalls einige Jahrzehnte zurück. 1968 wurde er mit 18 Jahren Mitglied. Seit 1972 bis zur letzten Generalversammlung in diesem Jahr war er Kassierer, jetzt nur noch stellvertretender Kassierer. „45 Jahre war ich als Bankkaufmann tätig, da lag das nahe“, so Gerling, dessen Vater Heinrich die Kolpingsfamilie Wessum mitbegründet hat.

Vater-Kind-Touren begründet

Gerling hat die Vater-Kind-Touren mit aus der Taufe gehoben, die ursprünglich als Eltern-Kind-Touren angedacht waren. „Meine Frau hat damals gesagt, dass ich das so nicht machen sollte. Dann würden sich die Mütter um die Kinder kümmern und die Väter säßen zusammen. Deshalb wurden daraus Vater-Kind-Touren.“ Dafür hat die Kolpingsfamilie acht Kanus angeschafft, die früher in der Kolpingshalle im Industriegebiet lagerten, heute im Dorfgemeinschaftshaus, das im Frühjahr 2020 eingeweiht werden konnte.

„Der Erlös aus dem Verkauf der Kolpingshalle ist in die Inneneinrichtung des Dorfgemeinschaftshauses eingeflossen. Ich habe als Finanzmensch den Bau mit der Stadt geregelt. 80000 bis 100000 Euro konnte ich an Spenden akquirieren. Andere Ortsteile beneiden uns darum. Wir sind der Stadt Ahaus sehr dankbar, dass das so möglich wurde.“ Zusätzlich organisiert Gerling Reisen und Wanderungen, nicht nur für Mitglieder der Kolpingsfamilie Wessum.

Aktiv auch im Nikolausverein

Durch einen Anruf rutschte er bereits 1972 als Nikolaus in den Nikolausverein Wessum e.V. „Damals war ich in Alstätte an der Sparkasse. Es rief mich jemand an, da sei ein Nikolaus kurzfristig ausgefallen, ob ich einspringen könnte. Ich wurde kurz danach mit dem Auto abgeholt, verkleidet und als Nikolaus losgeschickt“, lacht er noch heut über diesen Blitzstart. Seit 1999 ist er Kassierer in diesem Verein.

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Von 1988 bis 2018 war er Mitglied im Kirchenvorstand. Seit 2001 bis heute ist er Haushaltsbeauftragter der Kirchengemeinde, auch nach der Fusion mit der Gemeinde in Wüllen. „Als vor sieben Jahren ein armenisches Ehepaar in Wessum ankam, haben sie bei der Kirche um Arbeit nachgefragt, nicht um Geld. Mittlerweile sind sie voll integriert, auch in der Kolpingsfamilie“, freut sich Gerling, der sich auch darum gekümmert hat.

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