212 Kinder wollen schon im kommenden Schuljahr 2025/2026 zur Ahauser Anne-Frank-Realschule gehen. Rekord. Und noch einmal 46 mehr als im Vorjahr. Auf den Durchschnitt der vergangenen Jahre betrachtet sind es sogar 60 mehr.

„Das ist das Elternwahlverhalten“, sagt sein Nachfolger Marco Schröder im Schul- und Sportausschuss am Mittwochabend. Schwer zu prognostizieren. Die Realschule an der Fuistingstraße hat dabei auch über die Grenzen von Ahaus hinaus offenbar einen guten Ruf. Allein 42 Mädchen und Jungen aus Legden wurden zum kommenden Schuljahr an der Ahauser Realschule angemeldet. 18 mehr als der Durchschnitt.
Bei aller Freude über den guten Ruf der Schule stellen die aktuellen Anmeldezahlen die Schule, das Kollegium und die Verwaltung vor einige Aufgaben. „Das hat uns natürlich nicht kalt gelassen“, sagt Marco Schröder. Sobald die Zahlen mit dem gerade abgeschlossenen Anmeldeverfahren klar waren, sei man tätig geworden. „Wir haben uns mit Schulleitung und Bezirksregierung ausgetauscht, welche schulrechtlichen Handlungsmöglichkeiten bestehen“, erklärt Marco Schröder.
Gespräche mit Bezirksregierung
Zu Details möchte er aktuell noch nicht zu viel sagen. Entsprechende Anträge hat die Stadt eingereicht, sie wartet jetzt auf die Rückmeldung der Bezirksregierung. Wie schnell die eintrifft, will in der Sitzung am Mittwoch niemand aus der Verwaltung zusichern. „Die Zeitschiene ist sehr schwer abzuschätzen“, sagt Marco Schröder. Reinhold Benning, scheidender Fachbereichsleiter Bildung, Kultur, Sport, wagt sich mit einer vorsichtigen Spekulation weit vor: „Möglicherweise noch vor Ostern.“
Oberstes Ziel bleibe es, allen Kindern aus Ahaus und den Ortsteilen einen Schulplatz in der Stadt anbieten zu können. Ute Isferding (CDU) war das nicht genug. Es gehe nicht nur um irgendeinen Schulplatz. „Sie sollen einen Schulplatz nach ihrer Wahl bekommen“, unterstrich sie.
Losgelöst von schulrechtlichen Regelungen stellt die stark gestiegene Anmeldezahl die Schule aber auch vor ganz konkrete Probleme: Eigentlich ist die Schule fünfzügig ausgelegt. „So wie es aussieht, müssten wir ja zwei Mehrklassen bilden“, stellt Dr. Michael Räckers (CDU) in den Raum. Wie das passen soll? Schließlich hatte die Verwaltung schon Ende 2024 beim Blick auf die Schulentwicklungsplanung in Aussicht gestellt, dass wohl Container auf dem Schulhof aufgestellt werden müssten, um die fehlenden Räume zu kompensieren.
Umbau statt Container
Dazu scheint es aktuell eine Alternative zu geben: „Es wird eng, aber schon zum kommenden Schuljahr könnte dieser Umbau funktionieren“, sagt Reinhold Benning. Das sei auch den produktiven Gesprächen mit der neuen Schulleiterin und deren Kompromissbereitschaft zu verdanken.
Geplant ist aktuell, dass die ohnehin sanierungsbedürftigen Schulküchen und Räume für Hauswirtschaftslehre in neue Klassenzimmer umgebaut werden. Unter dem Dach des Schulgebäudes gibt es noch freie Kapazitäten. Dort könne eine neue Schulküche eingebaut werden. Bis dahin sollen Schülerinnen und Schüler auf die nahe gelegene BBS ausweichen. „Für den Übergang“, macht Reinhold Benning deutlich.
Bewegung im Anmeldesystem
Noch ist in den gesamten Zahlen aber auch noch etwas Bewegung. Zum Vergleich der weiterführenden Schulen in Ahaus: An der Irena-Sendler-Gesamtschule wurden 161 Schülerinnen und Schüler für die fünften Klassen angemeldet. Ein minimaler Rückgang. Dort bleibt es bei sechs Zügen in den fünften Klassen.
Am Alexander-Hegius-Gymnasium sind es 91 Schülerinnen und Schüler. Auch dort ein minimaler Rückgang. Dort laufe es auf eine Drei- oder Vierzügigkeit hinaus. An der bischöflichen Canisiusschule werden wie üblich drei fünfte Klassen gebildet. Wie im Vorjahr wurden dort 94 Kinder angemeldet.