Erst im allerletzten Moment haben aufmerksame Mitarbeiter einer Bank einen Betrug in Ahaus verhindert. Kriminelle hatten einen Ahauser so weit gebracht, dass er eine deutlich fünfstellige Summe von seinem Konto abheben wollte.
Nähere Einzelheiten zum Geschädigten möchte die Polizei nicht öffentlich machen. Um denjenigen zu schützen. Klar ist nur, dass es sich um einen Senior gehandelt hat. „Die übliche Zielgruppe, auf die es die Betrüger mit ihren Anrufen abgesehen haben“, sagt Polizeipressesprecher Frank Rentmeister.
Auch sonst gleiche der beschriebene Schockanruf dem üblichen Muster: Eine weinende Frau habe sich gemeldet und behauptet, sie sei die Enkelin des Geschädigten. Sie habe einen tödlichen Unfall verursacht.
Bevor der Ahauser überhaupt weiter nachfragen konnte, hatte ein unbekannter Mann das Telefonat übernommen und seinerseits behauptet, Polizist zu sein. Auch eine angebliche Vertreterin der Staatsanwaltschaft wurde dazwischengeschaltet.
Die Betrüger forderten von dem Ahauser im Zusammenhang mit dem erfundenen Unfall die Übergabe eines mittleren fünfstelligen Bargeldbetrags.
Die emotionale Überrumpelungstaktik verfing, und der Ahauser suchte seine Bank auf. Den Mitarbeitern dort kam der Wunsch nach einer so großen Geldsumme ungewöhnlich vor. Sie fragten nach. Schließlich offenbarte sich ihnen der Mann. Und das, obwohl ihm die Kriminellen strikt eingeschärft hatten, niemandem etwas von der Sache zu berichten.
Auch diese sehr deutliche Ansage gehöre zu den üblichen Tricks: Durch strikte Anweisungen sorgen die Kriminellen dafür, dass ihre Opfer sich zwischenzeitlich weder bei ihren Verwandten noch der Polizei rückversichern.
Polizei warnt vor Betrug
Die Polizei wiederholt eindringlich ihre scharfe Warnung vor dieser Art des Betrugs. Die Täter würden am Telefon das Überraschungsmoment ausnutzen und sich gezielt die Telefonnummern älterer Menschen heraussuchen. Sei es anhand der Namen im Telefonbuch oder etwa durch möglichst kurze Durchwahlen und somit ältere Anschlüsse.
Auffällig sei, dass bei dieser Masche fast immer ältere Menschen angesprochen würden. Auch im Kontrast beispielsweise zu Betrugsmaschen via Whatsapp oder anderen Diensten auf dem Handy, bei denen ein breiter Querschnitt der Bevölkerung ins Fadenkreuz der Betrüger gerate.
Wer am Telefon plötzlich eine vermeintlich weinende und aufgelöste Stimme hört, kann der Täuschung erliegen, dass es sich um einen Angehörigen handelt. Die Täter achten genau darauf, dass es nicht zu einem wirklichen Gespräch mit dem vermeintlichen Familienmitglied kommt: Ein zweiter Täter übernimmt so schnell den Anruf, dass eine Rückfrage unmöglich gemacht wird. In diesem Fall der vermeintliche Polizist und die vorgegebene Vertreterin der Staatsanwaltschaft.
Dubiose Gespräche sofort beenden
Wer einen solchen Anruf bekommt, sollte das Gespräch direkt beenden.
Auf keinen Fall sollen Angerufene Angaben über finanzielle oder familiäre Verhältnisse machen.
Präventiv richten sich die Beamten an Verwandte und Bekannte älterer Menschen: Sie sollten ihre älteren Angehörigen über die Gefahren informieren, die von derartigen Betrugsmaschen ausgehen. „Sie helfen dadurch mit, gerade Senioren davor zu schützen, auf solche Betrüger hereinzufallen“, sagt Frank Rentmeister.
Die Polizei steht der schieren Masse der ständigen Betrugsanrufe fast machtlos gegenüber. Allein im Bereich der Polizei im Kreis Borken gebe es jede Woche mehrere Meldungen, nach denen die Unbekannten wieder einmal Erfolg hatten.
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