
© Markus Gehring
An der Ridderstraße in Ahaus soll ein Hotel mit 25 Betten entstehen
Ecke Schorlemer Straße
An der Ridderstraße / Ecke Schorlemer Straße soll ein Beherbergungsbetrieb eröffnen. 25 Betten könnten dort Platz finden. Im Erdgeschoss soll eine Bäckerei-Filiale eröffnen.
Überraschung zum Ende der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Verkehr. Michael Rörick, Leiter der Bauaufsicht bei der Stadt Ahaus, kündigte unter dem Tagesordnungspunkt „Aktuelles zu Bau- und Planungsprojekten“ an, dass am Anfang der Ridderstraße in Ahaus die Errichtung eines Beherbergungsbetriebes geplant sei. Insgesamt 25 Betten und Geschäftsräume sollen hier zukünftig Platz finden. Im Erdgeschoss wird, so Rörick, eine Bäckerei-Filiale eröffnen.
Ausdrücklich wies der Leiter der Bauaufsicht darauf hin, dass der Bebauungsplan an dieser Stelle das Wohnen verbietet. Denn die Fläche liegt offiziell im Gewerbegebiet. „Ein dauerhaftes Wohnen ist durch die Genehmigung ausgeschlossen. Verstöße würden wir natürlich nicht dulden“, ergänzte Stadtplaner Walter Fleige.
Keine Kochgelegenheiten, nur Betten
Aus diesem Grund gebe es auch in dem Beherbergungsbetrieb keine Kochgelegenheit, sondern ausschließlich Betten. „Gefrühstückt werden kann entweder unten in der Bäckerei oder man verzichtet ganz darauf. Der Check-In erfolgt ausschließlich online.“ Insgesamt stand Walter Fleige, so machte es zumindest den Eindruck, dem Projekt positiv gegenüber: „Es ermöglicht einem, für schmales Geld in Ahaus zu übernachten.“
Christian Rudde (CDU) erklärte, dass er ungern wolle, dass sich dort ein „wirklicher Gewerbetrieb“ ausbreitet. „Ich möchte niemandem etwas unterstellen, aber hat man da vorgesorgt?“ Damit zielte Rudde offenbar auf das horizontale Gewerbe ab. Walter Fleige erklärte: „Diese Frage kommt häufig. Genehmigungsmäßig wäre eine solche Nutzung aber nicht gedeckt. Allein durch das Investitionsvolumen halte ich es für gesichert, dass sowas dort nicht geplant ist.“
Investor noch nicht bekannt
Ludwig Niestegge (UWG) wollte wissen, warum von einem Beherbergungsbetrieb und nicht von einem Hotel gesprochen werde. Michael Rörick antwortete: „Es handelt sich dabei einfach nicht um ein klassisches Hotel.“ Walter Fleige ergänzte: „Im Bau- und Planungsbetrieb kennen wir den Begriff Hotel nicht, dort gibt es nur einen Beherbergungsbetrieb.“
Wer hinter dem Projekt steckt, ist bislang noch nicht bekannt. Tobit-CEO Tobias Groten, der an der Coesfelder Straße das „Smartel“ betreibt, ist es aber nicht. Das erklärte er auf Anfrage der Redaktion. Auch die Stadtlohner Investorengruppe, die in Vreden und Stadtlohn jeweils die „Citypension“ – mit ähnlichem Konzept wie nun an der Ridderstraße geplant – eröffnet hatte, dementierte. Die Stadt Ahaus wird das Projekt, so Walter Fleige, zeitnah genehmigen.
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
