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Amprion sondiert Flächen für die Gleichstormverbindung A-Nord
Probebohrungen
Amprion nimmt zur Zeit Bodenproben für die Erdkabel-Stromverbindung A-Nord vor. Entlang einer Vorzugsstrecke sondiert der Netzbetreiber seit Dienstag das münsterländische Erdreich.
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion legt ein hohes Tempo vor. Amprion ist am Dienstag in Nordrhein-Westfalen mit Probebohrungen für die Gleichstromverbindung A-Nord gestartet.
Die geplante Gleichstrom-Leitung soll künftig die größtenteils auf See erzeugte Windenergie von Emden aus nach NRW bringen. Ziel der Bohrungen ist es, die Beschaffenheit des Bodens im Planungsraum zu prüfen.
300 Kilometer durchs Münsterland
Zuvor hatte das Unternehmen bereits 38 Punkte in Niedersachsen untersucht. Jetzt steuert Amprion auf einer 300 Kilometer langen Strecke 23 Bohrpunkte in Nordrhein-Westfalen an.
„Elf dieser Bohrpunkte liegen im Münsterland“, so Amprion-Projektsprecher Jonas Knoop im Gespräch mit der Münsterland Zeitung. Amprion wählte die Stellen für die Bohrungen gezielt auf einer bestimmten Route aus.
Alternativstrecken wie die zwischen Legden und Asbeck ließ Amprion dabei diesmal außer Acht. „Wir konzentrieren uns jetzt erst einmal auf die Vorzugsvariante“, so Knoop.
Bohrungen von Gronau bis Meerbusch
Unter anderem waren seit Dienstag Bohrungspunkte nordwestlich der Nienborger Bauerschaft Wichum am Strothbach angesteuert worden, außerdem östlich von Graes, wo zwischen der Bahntrasse Gronau-Dortmund und der Ahauser Aa eine weitere Probebohrung durchgeführt wurde. Ein weiterer Punkt liegt zwischen Wessum und Ottenstein an der Kreisstraße 63.
Östlich von Vreden nahe der Bauerschaft Kleinemast und an der Jakobistraße zwischen Südlohn und Oeding wurde sondiert. Am Mittwochmorgen wird das Team eine weitere Bohrung in Borken-Burlo vornehmen.
Amprion sammelt Bodeninformationen
„Obwohl der Trassenkorridor noch nicht feststeht, müssen wir jetzt schon so viele Informationen wie möglich sammeln, um unsere Planung voranzubringen. Der Boden, in dem wir später unsere Kabel verlegen, spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle“, schreibt Amprion in einer Pressemitteilung.
Seit dem vergangenen Dienstag sind deshalb zwischen Gronau und Meerbusch bei Düsseldorf kleine Bohrfahrzeuge unterwegs. Die Raupenfahrzeuge haben eine Spurweite von 1,10 Meter. Bisweilen benutzen die Amprion-Mitarbeiter auch handbetriebene Stemmhämmer in Kombination mit einer mobilen Einsatzeinheit für Rammsondierungen.
Kleinraupenfahrzeuge unterwegs
„Wir schaffen täglich zwei Bohrungen“, so Jonas Knoop. Die Sondierungen erreichen eine Tiefe von fünf bis sieben Meter und werden so weit als möglich an den Rändern der betroffenen Flächen vorgenommen.
So können die Kleinraupenfahrzeuge die Sondierungspunkte über Straßen und Wege besser erreichen. Die Flächeneigentümer seien bereits vor einigen Wochen über die Maßnahmen informiert worden, so Knoop weiter.
Zwei Gigawatt Leistung
Im Moment befindet sich das Projekt A-Nord noch mitten in der Bundesfachplanung. An deren Ende wird die Bundesnetzagentur einen 1000 Meter breiten Korridor genehmigen.
Die Entscheidung soll Ende 2020 fallen. In dem Korridor verläuft dann die 24 Meter Breite Erdkabeltrasse. Beginnen soll der Bau der Trasse dann 2023.
Die Gleichstromverbindung A-Nord soll künftig die größtenteils auf See erzeugte Windenergie in den Westen und Süden Deutschlands transportieren. Über die Leitung können zwei Gigawatt Leistung übertragen werden – das entspricht dem doppelten Bedarf einer Großstadt wie Köln.