Bei der Winterversammlung des landwirtschaftlichen Ortsverbandes Alstätte haben 55 Landwirte Bilanz aus eines kuriosen Jahres 2022 gezogen, heißt es in einer Pressemitteilung des Ortsverbandes: Begleitet vom Krieg in der Ukraine und dessen Folgen sowie den Nachwehen aus der Corona- Pandemie sind viele Landwirte verunsichert. Steigende Betriebskosten, knappe Rohstoffe, Materialengpässe und die Energiekrise haben ihre Spuren hinterlassen.
Dazu komme ein Dschungel neuer Gesetze, die Reduktion der Nährstoffausbringung um 20 Prozent auf vielen Feldblöcken in Alstätte, Pflanzenschutzverbote und zusätzliche Dokumentationen. Eine noch intensivere Bürokratie, die kaum noch die Zeit für die praktische Landwirtschaft lasse.
Trotz allem auch positive Punkte
Der Ortsverbandsvorsitzende Stefan Nabers zählte aber auch die positiven Ereignisse im vergangenen Jahr auf: „Stolz können wir darauf sein, dass wir vom Ortsverband Alstätte in sämtlichen Gremien auf Kreisebene vertreten sind. Bei der Lichterfahrt ,Ein Funke Hoffnung‘ haben wir mit 20 Schleppern hunderten Kindern und auch Erwachsenen ein Lächeln in die Gesichter gezaubert. Die Strohhasenaktion in Zusammenarbeit mit Landjugend, Landfrauen und Kindergärten wurde ins Leben gerufen. „Auch der Zusammenhalt innerhalb des Ortsverbandes wurde durch viele Veranstaltungen noch mehr gestärkt“, so der Vorsitzende.
Zudem wurde die Öffentlichkeitsarbeit in Alstätte intensiviert. Dies passiert unter anderem auch durch die Facebook und Instagram Seite „FarmLifeAlstätte“. Auf dieser Seite posten die Landwirte aktuelle Themen aus der Landwirtschaft, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern den Arbeitsalltag in der Landwirtschaft verständlich erklären sollen: Beispielsweise, wenn im Frühjahr die Güllefässer durchs Dorf fahren.

Kreislandwirt spricht über Probleme
Kreislandwirt Heinrich Emming sprach bei der Versammlung die aktuell wichtigsten Themen für die Landwirte an: Immer mehr Fleisch werde aus dem Ausland importiert. Zudem würden immer mehr Landwirte in Deutschland ihre Betriebe aufgeben. „Weil ihnen wegen der Planungsunsicherheiten das finanzielle Risiko zu groß wird“, machte er deutlich. Deutschland dürfe sich bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln nicht vom Ausland abhängig machen.
Zum Abschluss des Abends hielt Gastredner und Hobbyklimaforscher Dr. Ludger Laurenz, ehemaliger Pflanzenbauberater der Landwirtschaftskammer, seinen Vortrag „Aktuelle Warmphase - kein Grund zur Panik“.
„Es war ein sehr gelungener Abend“, zog Stefan Nabers schließlich als Fazit. Trotz weiterer Auflagen und neuer Hindernisse müssten die Landwirte und der Ortsverband, zusammen mit der LWK und dem WLV daran mitwirken, dass sie regional arbeiten können und dass die Landwirtschaft nicht noch weiter eingeschränkt werde.
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