5665 Teile Elektroschrott haben die Schülerinnen und Schüler der 7c der Bischöflichen Canisiusschule gesammelt. Deutlich mehr als die anderen neun Klassen der Schulen aus dem Kreis Borken. Damit hat die Ahauser Klasse das „E-Waste-Race“, das Elektroschrott-Rennen, ganz klar für sich entschieden. Und neben einer kleinen Klassenparty einen Ausflug ins Phänomania Erfahrungsfeld nach Essen gewonnen.
Vier Wochen hatten sie in ihrer Freizeit ausgediente Elektroartikel gesammelt. Zum Beispiel in der Nachbarschaft in Graes. Dabei hatte unsere Redaktion vier Jugendliche Mitte März begleitet. Natürlich hatten sie dabei den Hauptgewinn vor Augen. Das war aber nicht ihr einziger Antrieb: „Wir wollen auch was Gutes für die Umwelt tun“, hatte Franzi Rudde (12) da gesagt. Denn die wertvollen Rohstoffe aus dem Schrott könnten ja gut wiederverwendet werden.

Für Dirk Rietmann, den projektleitenden Lehrer der Canisiusschule, war dann auch das Engagement der Jugendlichen die eigentliche Überraschung: „Es war toll anzusehen, wie sie an das Projekt herangegangen sind“, erzählte er im Rahmen der Siegerehrung. „Sie sind sammeln gegangen, haben andere motiviert mitzumachen und was mir am meisten in Erinnerung bleiben wird ist, dass sie sich Gedanken zum Beispiel über ihr eigenes Handy gemacht haben“, erklärte er.
Immer wieder habe es zwischen den Schülerinnen und Schülern Gespräche gegeben, bei denen sie sich über ihr eigenes Konsumverhalten unterhalten hätten. Beispielsweise ob sie wirklich das aktuellste Modell eines Gerätes bräuchten oder ob es das Vorgängermodell noch tue. Auch Landrat Dr. Kai Zwicker und Andreas Brinkhues von der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland mbH gratulierten dem Gewinnerteam.
„Ich bin begeistert vom Engagement der beteiligten Schülerinnen und Schüler“, lobte auch Landrat Dr. Kai Zwicker. Ihn würde es sehr freuen, wenn sich der Recyclinggedanke auf diese Weise nachhaltig verfestige.

Jährlich fallen allein in Deutschland 1,7 Millionen Tonnen Elektroschrott an, von denen weniger als die Hälfte ordnungsgemäß entsorgt wird. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Sammelquote von 65 Prozent. Tatsächlich gesammelt werden 38,6 Prozent. Tendenz fallend. Die Initiative „Das macht Schule“ hat das Erfolgskonzept aus den Niederlanden nach Deutschland geholt und startete vor vier Wochen das E-Waste Race im Kreis Borken.
Im Rahmen des Wettbewerbs rührten die Schülerinnen und Schüler engagiert und auf vielfältige Weise die Werbetrommel, besuchten Repair Cafés, verschenkten noch funktionstüchtige Geräte und gaben ihnen damit ein zweites Leben. Der Wettbewerb wurde dank finanzieller Unterstützung von der Heinz Trox-Stiftung ermöglicht. Engagierter Logistikpartner war die Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland mbH.