Das Ahauser Rathaus hat ein massives Problem mit Feuchtigkeit: Die dringt bei Regen an allen Ecken und Enden des sogenannten Mittelbaus in das Gebäude. Die Fenster des in den 1980er-Jahren fertiggestellten Gebäudeteils sind undicht. „Das geht so weit, dass sich teilweise schon richtige Pfützen bilden“, erklärte Yanek Meyer, Fachbereichsleiter Immobilienwirtschaft, den Politikern im jüngsten Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen.
Auf die Tagesordnung war dieser Punkt erst kurzfristig unmittelbar vor der Sitzung geraten. Die Fenster seien eben genauso alt wie das Gebäude. Inzwischen also rund 45 Jahre.
Die sogenannte Pfosten-Riegel-Fassade ist teilweise schon stark verwittert. Dadurch wird das Problem umso größer. Einziger Ausweg: Der komplette Austausch der Fenster dieses Gebäudeteils. Und wiederum damit hängt eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes zusammen. Kostenpunkt: Fast zwei Millionen Euro.

83 Fenster müssen allein in den Büros im Mittelbau getauscht werden. Die haben relativ normale Maße. Dazu kommen Sondermaße für die Fenster im Treppenhaus sowie in der Fassade des Ratssaals. Lediglich die Fenster im Erdgeschoss des Mittelbaus können bleiben: Sie wurden bereits mit dem Umbau des Bürgerbüros ausgetauscht.
Die Detailplanungen stellte Architekt Christian Tenhündfeld dem Ausschuss vor: Die gesamte Sanierung teilte er in zwei Bauabschnitte ein: Im ersten sollen die Fassade gereinigt und die Fenster getauscht werden. Darin soll auch der Haupteingang des Rathauses überarbeitet werden. Die doppelten Schiebetüren seien aktuell ständig in der Wartung.
Christian Tenhündfelds Vorschlag war, zunächst nur die äußere Tür zu sanieren. Die innere Tür soll erst einmal so bleiben, bis klar ist, ob und wie der Eingangsbereich des Rathauses noch umgestaltet werden soll.
Austausch noch in diesem Jahr
Die Arbeiten im ersten Abschnitt könnten noch im Juni/Juli 2025 vergeben werden. „Die Arbeiten könnten dann im August/September beginnen und im Oktober/November abgeschlossen werden“, rechnete Christian Tenhündfeld vor.
Stichwort Rechnen: Der Architekt geht allein für diesen Teil der Sanierung von rund 1,95 Millionen Euro Kosten aus. 200.000 bis 300.000 Euro Fördermittel könnten die Summe noch etwas drücken.
Zweiter Bauabschnitt geplant
Unabhängig davon ist ein zweiter Bauabschnitt geplant: Darin sollen die Brandschutztüren im Gebäude ersetzt werden. Außerdem müsse der Verbindungsgang zwischen dem Mittelbau und dem Altbau des Rathauses im zweiten Stock saniert werden. Dazu kommen Arbeiten an zwei Besprechungsräumen im Erdgeschoss und im ersten Stock sowie weitere kleinere Trockenbauarbeiten.
Darüber soll in einem Bauausschuss im Herbst 2025 noch einmal separat gesprochen werden. Die Arbeiten könnten sich dann 2026 anschließen.
Hubert Kersting (UWG) wollte noch wissen, wie dringend die Arbeiten an allen Seiten insgesamt seien. „Könnte man nicht die Westseite vorziehen?“, wollte er wissen. Die sei als Wetterseite schließlich besonders betroffen. Die anderen Fassaden könnten vielleicht auch später erst saniert werden.
Der Technische Beigeordnete Thomas Hammwöhner schüttelte mit dem Kopf: „Am wirtschaftlichsten ist es, alle Arbeiten in einem Rutsch zu machen“, sagte er.
Das reichte den Politikern aus: Einstimmig stimmten sie für die Sanierung. Der Rat muss dem noch zustimmen. Er tagt das nächste Mal am 25. Februar.