Startschuss für zwei Händler auf Ahauser Wochenmarkt Erster Tag für die Neuankömmlinge

Startschuss auf Ahauser Wochenmarkt: Erster Tag für neue Markthändler
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Ovalförmig reihen sich die Stände auf dem Ahauser Wochenmarkt aneinander, die Sonne scheint, Besucher stöbern. Als wäre es nie anders gewesen. Doch der Schein trügt: Seit Mittwoch (3. Juli) begrüßt Ahaus gleich zwei neue Markthändler auf dem Wochenmarkt. Blumenhändler Alfred Snippert als Nachfolger für Gerburg Terdues – und einen Stand der Fleischerei Selle.

„Nicht alles aufessen!“, ruft Alfred Snippert scherzhaft dem Kollegen des Obst- und Gemüsestandes Küsters neben ihm zu, der gerade eine Kundin bedient. „Udo kenne ich schon ewig“, sagt er mit einem Lächeln. Obwohl er heute zum ersten Mal als Händler auf dem Ahauser Wochenmarkt auftritt, wirkt Alfred Snippert wie ein fester Bestandteil des Konzepts.

Alfred Snippert auf Ahauser Wochenmarkt
Bereits nach wenigen Stunden erfährt Alfred Snippert positive Resonanz. Für den Eper ein gutes Gefühl. Denn besonders durch die Coronapandemie würden Blumenhändler zu kämpfen haben – unter anderem durch hohe Einkaufskosten. © Jule Lamers

Gelungener Frühstart

Für den Eperaner hätte der Start nicht besser laufen können. „Das Wetter ist gut – die Leute sind gut gelaunt.“ Auch wenn er noch dabei ist, sich auf dem Markt etwas einzurichten. „Nächste Woche würde ich mit dem Stand etwas mehr herüberziehen“, sagt er und deutet nach links. Jeden Mittwoch bietet der Eperaner ab jetzt gebundene und individuelle Sträuße an – etwa 200 verschiedene Blumen hat Alfred Snippert wöchentlich im Sortiment. Die Spezialität am Mittwoch: Hortensien.

Dass er heute hier steht, ist nicht selbstverständlich. Eine Nachfolge für Gerburg Terdues zu finden, sei eine große Herausforderung gewesen, wie Michael Bihlmeyer gegenüber unserer Redaktion deutlich machte. Aber auch für den Markthändler ist der neue Standort eine Erleichterung – nicht nur, weil die Fahrtwege relativ kurz seien. Sonst war er mittwochnachmittags in Altenberge auf dem Markt – das habe sich aber nicht mehr wirklich gelohnt.

Eigentlich wäre der Marktstart für Alfred Snippert am 7. August gewesen. Aber weil mit Gerburg Terdues am 29. Juni eine Marktära endete, hat der Eperaner den Start vorgezogen. „Damit der Rhythmus für die Kunden bestehen bleibt.“

Kontakt muss wachsen

Auch Torsten Selle hat am Mittwoch zum ersten Mal seinen Stand mit Fleisch und Grillartikeln auf dem Ahauser Wochenmarkt eröffnet. „Die Kundschaft muss jetzt erstmal registrieren, dass wir hier sind“, erklärt er.

Eigentlich seien er und sein Sohn Marcel Selle auf Großmärkte spezialisiert – wie den Düstermühlenmarkt in Ahaus. Neben dem Fleischereigeschäft in Epe. „So ein Wochenmarkt ist ganz anders.“ Damit bezieht sich der Fleischermeister besonders auf das Kaufverhalten der Kundschaft. „Aber es macht Spaß. Der Verkauf, der Kontakt mit den Kunden und dass man weiß, unser Produkt hat Qualität“, so Torsten Selle.

Besonders betont der Händler die Wertschätzung von Kunden gegenüber der Eigenproduktion. „Wir sind nicht langweilig – wir haben Highlights“, sagt Torsten Selle. Nämlich Hausmacher Wurstspezialitäten im Glas. Der Bestseller: Fleischkäse im Glas. „Für nachts um 12“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Torsten Selle Fleischerei Ahaus Wochenmarkt
Eines der Highlights aus der Fleischerei Selle in Epe: Fleischkäse im Glas. „Die Leute sind begeistert – auch von dem Schauspiel im Backofen“, so Torsten Selle. © Jule Lamers

Trotzdem weiß Torsten Selle: „Auf dem Wochenmarkt muss der Kontakt zur Kundschaft wachsen.“ Und dafür braucht man etwas Geduld. Zukünftig wird auch Sohn Marcel Selle sein Gesicht auf dem Wochenmarkt zeigen.

Aktuell gilt der Stand von Fleischerei Selle eher als As im Ärmel – Benedikt Homölle vom Ahaus Marketing und Touristik sprach im Gespräch mit unserer Redaktion von einer „strategischen Entscheidung“. Denn es sei nicht klar, wie lange die Fleischerei Koggenhorst noch nach Ahaus komme. So sollen zukünftige Leerläufe auf dem Ahauser Wochenmarkt verhindert werden - deswegen besuchen Torsten und Marcel Selle ab jetzt jeden Mittwoch und Samstag den Markt.

Alfred Snippert wünscht sich vor allem, dass die Sonne bleibt. „Auch für die Landwirtschaft und die Gärtnereien.“ Damit er auch nächsten Mittwoch wieder mit einem breiten Sortiment auflaufen kann. Jetzt steht für beide Händler erstmal im Fokus: Stammkundschaft aufbauen.