Die Stadt Ahaus, ihre fünf Ortsteile, aber vor allem die Menschen werden in den kommenden Wochen und Monaten in einem Wimmelbild verewigt. In einer großen Stadtszene voller einzelner Figuren und kleinen Szenen. Dafür ist der Illustrator Peter Menne gerade in Stadt und Ortsteilen unterwegs und sucht nach Eigenheiten, Sehenswürdigkeiten und besonderen Gebäuden. Und er bittet um Hilfe.
„Denn das soziale Leben ist an den Motiven das Wichtigste“, sagt er. Architektur und Stadtszenen könnte er sich auch online vom anderen Ende der Welt holen. Doch er will die Menschen, die Originale und Charaktere aus Stadt und Ortsteilen zeigen. „Dazu sollen die Ahauserinnen und Ahauser selbst beitragen“, erklärt der Künstler.

Die Stadt Ahaus, in deren Auftrag Peter Menne unterwegs ist, ruft ebenso dazu auf, sich mit Hinweisen an dem Werk zu beteiligen: Was genau macht Ahaus aus? Welche Personen, Orte, Gebäude oder Sehenswürdigkeiten dürfen auf diesem Bild auf keinen Fall fehlen? Wer Ideen hat, kann sie bis Ende Oktober per E-Mail an die Stadt schicken: wimmelbild@ahaus.de. Von dort werden sie dann weitergeleitet.
Klar ist, dass nicht jeder Verein oder jede Gruppe erwähnt werden kann. „Wir haben ja alleine 19 Schützenvereine in Ortsteilen und der Stadt. Die können wir nicht alle darstellen“, erklärt auch Doris Zevenbergen vom Büro der Bürgermeisterin. Aus allen Einsendungen entsteht am Ende ein Gesamtkunstwerk, in dem alle Teile gleich vertreten sein sollen. Schon jetzt habe er so viele individuelle Eigenheiten entdeckt, dass das überhaupt kein Problem sei.
Künstlerische Freiheiten
Dabei will der Karikaturist und Satiriker vermeiden, jemandem vor den Kopf zu stoßen. Im Gegenteil. Er wolle die Identifikation mit der Stadt zeigen. Den Lokalpatriotismus. „Am Ende soll in jedem Haushalt mindestens ein Plakat hängen“, sagt er lachend. Allerdings behält er sich auch seine künstlerische Freiheit vor. Einflussnahme oder eine Vorauswahl etwa vonseiten der Stadt will er nicht zulassen.
Für ihn beginnt jetzt erst die eigentliche Arbeit: Gut zwei Monate dauere die Recherche und der grobe Entwurf. Erste Zeichnungen werden zu einem großen Motiv zusammengefügt, neu arrangiert, verworfen, neu gestaltet. Steht das gesamte Bild, fertigt er zunächst eine detaillierte Reinzeichnung an. Erst davon entsteht dann in schnellen Federstrichen das eigentliche Plakat, mit den für eine Karikatur typischen gröberen Figuren.
50 Jahre kommunale Neuordnung
Doch warum überhaupt ein neues Stadtbild? Weil die Stadt 2025 ein kleines Jubiläum feiern kann: 50 Jahre Kommunale Neugliederung. 1975 verlor Ahaus zwar den Kreissitz, gewann aber die Dörfer Alstätte, Graes, Ottenstein und Wessum als Ortsteile dazu; Wüllen war bereits 1969 zu Ahaus gekommen.
Der Entstehungsprozess des Stadtbildes – von den ersten Skizzen bis zum fertigen Wimmelbild – wird in einer Ausstellung in der Villa van Delden zu sehen sein. Die Eröffnung findet am 12. Januar statt, die Ausstellung läuft dann bis zum 9. Februar. Vorab will die Stadt online schon den Entstehungsprozess begleiten. Das fertige Wimmelbild soll beim Neujahrsempfang der Stadt Anfang Januar das erste Mal präsentiert werden. Es ist dann später auch zu kaufen. Einen Preis nennt die Stadt aktuell noch nicht, er sei aber erschwinglich.