Um kurz vor 1 Uhr in der Nacht auf Donnerstag stand ganz Ahaus plötzlich komplett im Dunkeln. Der Strom im gesamten Stadtgebiet sowie in den Ortsteilen Graes, Wüllen und Wessum war ausgefallen.
Ein Kabelfehler in einer defekten Muffe hatte zunächst eine Störung ausgelöst. Nur wenige Minuten hatten Mitarbeiter der Lokalwerke von da an benötigt, um das Problem der Störung näher eingrenzen zu können. Um das Netz vor weiteren Schäden zu bewahren, griff eine Sicherheitsabschaltung. Das war gegen 0.50 Uhr. Die genaue Suche nach der Ursache zog sich dann allerdings noch hin.

Wie Ralf Haveresch, Abteilungsleiter Netze und Infrastruktur bei den Lokalwerken, im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt, war der Strom für ungefähr eineinviertel Stunden komplett weg. Als die schadhafte Stelle auf eine Leitung des Mittelspannungsnetzes nahe des Kreisverkehrs am Krankenhaus eingegrenzt war, wurde dieser Teil des Netzes abgeschaltet – der Strom über andere Leitungen umgeleitet.
Danach konnten die einzelnen Gebiete nach und nach wieder zugeschaltet werden. Das habe dann noch einmal ungefähr 30 Minuten gedauert, sodass kurz nach 2 Uhr die komplette Stromversorgung wieder hergestellt gewesen sei.
Auswirkung hielt sich in Grenzen
Weil die Störung mitten in der Nacht aufgetreten sei, hätten sich die Auswirkungen in engen Grenzen gehalten. Von weiteren Schäden am Netz sei ihm nichts bekannt, sagt Ralf Haveresch. Ob es noch zusätzliche Nacharbeiten gebe, könne er aktuell noch nicht absehen. „Das ist aber eher unwahrscheinlich“, erklärte er.
Die defekte Muffe, die Verbindung zwischen zwei Kabelsträngen unterhalb des Gehwegs an der Straße Kalkbruch, wurde im Laufe des Donnerstags ausgetauscht. Sie sei wohl schlicht durch Alterung beschädigt worden. „Die Bauteile liegen jahrzehntelang in der Erde“, machte er deutlich. Ein Schaden sei da nie auszuschließen.
Ausfall in Ottenstein
Ähnlich – aber vom aktuellen Fall völlig unabhängig – war bereits am Karfreitag ein Stromausfall in Ottenstein verlaufen. Auch da wurden durch eine beschädigte Muffe im Mittelspannungsnetz viele Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Auch dort war nach dem Austausch des beschädigten Bauteils die normale Versorgung schnell wieder hergestellt.
Für einen Moment kritisch war der jetzige Fall, weil auch das Ahauser Krankenhaus von dem Stromausfall betroffen war. Dort sprang jedoch wie vorgesehen das große Notstromaggregat direkt an. „Da gab es keinerlei Probleme“, erklärte der Pressesprecher des Klinikums Westmünsterland Tobias Rodig auf Nachfrage unserer Redaktion. Auch die weiteren Notfallketten hätten dort gut funktioniert.
Normalzustand noch am Donnerstag
Zur Sicherheit wurden in der Nacht die Gerätehäuser der Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Ahaus besetzt. Die blieben bis zur Wiederherstellung der Stromversorgung vor Ort.
Ralf Haveresch ging am Donnerstag davon aus, dass noch im Laufe des Tages der ganz normale Zustand im Netz wieder hergestellt sei. Das bestätigten die Handwerker vor Ort. Vielleicht sei das Loch im Gehweg dann noch nicht wieder komplett verschlossen. Die Stromversorgung sei aber in jedem Fall sichergestellt.

Trotz der späten Stunde hatte der Stromausfall gerade in sozialen Netzwerken für einige Aufruhr gesorgt. Die Diskussion über mögliche Ursachen und Folgen des Stromausfalls kochten schnell hoch. Hunderte Störungsmeldungen gingen binnen kurzer Zeit auch auf entsprechenden Portalen ein.
Die Ortsteile Alstätte und Ottenstein waren nicht betroffen. Sie werden über andere Strecken mit Strom versorgt.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 11. April 2024.