Polizei stellt flüchtige Sprayer im Maisfeld Feuerwehr unterstützt Fahndung mit Drohne

Fahndung mit Drohne: Polizei stellt flüchtige Sprayer im Maisfeld
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Zwei Graffiti-Sprayer haben Zeugen in der Nacht auf Freitag (4. Oktober) am Adenauerring beobachtet. Die beiden 20-Jährigen waren gegen 1 Uhr gerade dabei, einen Verteilerkasten mit Farbe zu besprühen. Als die Zeugen sie zur Rede stellen wollten, rannten die beiden jungen Männer in Richtung Gescher Damm und flüchteten schließlich in ein Maisfeld.

Die alarmierte Polizei umstellte zunächst das Feld und bat dann bei der Feuerwehr Ahaus um Unterstützung: Die rückte mit ihrer Drohne an, die per Wärmebildkamera normalerweise für die Suche und Luftaufklärung von Brandherden eingesetzt wird.

Als die Drohne von der Straße Am Kalvarienberg aus gerade startete, kamen die beiden jungen Männer aus Ahaus und Legden freiwillig aus dem Maisfeld und stellten sich den Polizeibeamten.

Im Maisfeld und dem Auto der Täter entdeckten die Beamten mehrere Sprühdosen, mehrere Sprühschablonen, Handschuhe sowie eine Sturmhaube. Die beiden Beschuldigten stehen im Verdacht, für eine ganze Reihe von ähnlichen Sachbeschädigungen verantwortlich zu sein. Ein entsprechendes Strafverfahren wurde eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an. Daher will Peter Lefering von der Pressestelle der Polizei im Kreis Borken aktuell auch noch nichts dazu sagen, um welche Graffiti es sich handelt.

Dass die Drohne der Ahauser Feuerwehr gerade für den Einsatz zur Verfügung stand, war ein glücklicher Zufall: „Wir hätten sonst den Polizei-Hubschrauber alarmiert. Das wäre natürlich ein erheblich größerer Aufwand gewesen“, macht Peter Lefering deutlich. Bei einer Fahndung spiele es allerdings keine Rolle, weswegen Verdächtige gesucht werden. „Wenn wir die Vermutung haben, dass sie noch vor Ort sind, oder sie wie jetzt in einem Maisfeld verstecken, nutzen wir alle Möglichkeiten zur Fahndung“, erklärt er. Dabei mache die Polizei beispielsweise auch keinen Unterschied zwischen einer Sachbeschädigung und einem Raub.

Drohnen fliegen seit Mitte 2023

Die Feuerwehr in Ahaus hat seit Mitte 2023 Drohnen für die Übersicht aus der Luft im Einsatz. Mit spezieller Wärmebildtechnik können die ferngesteuerten Flugobjekte beispielsweise einen großflächigen Brandherd aus der Luft beobachten und so im entscheidenden Moment Hinweise für taktische Entscheidungen der Einsatzleitung geben.

Ihre Premiere hatten die Drohnen beim großen Hallenbrand auf dem Gelände des Entsorgungsunternehmens Stenau im September 2023. Bei der hauptamtlichen Wache der Feuerwehr und den Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehren in Ahaus und den Ortsteilen sorgt ein über 15 Personen starkes Team dafür, dass rund um die Uhr mindestens eine der Drohnen einsatzbereit ist.