Abriss der Josefschule in Ahaus Stadt spart durch Verzögerung sogar Geld

Abriss der Josefschule kann beginnen: Stadt spart beim Neubau Geld
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Der Beschluss liegt bereits seit Ende 2022 vor und der geplante Baustart lag in den Osterferien 2023. Die Rede ist von den aufwändigen Sanierungs- und Neubauarbeiten an der Josefschule in Ahaus. Doch schnell geriet das ehrgeizige Bauprojekt ins Stocken. Es fand sich kein Unternehmen, das die Abrissarbeiten des alten Gebäudeteils übernehmen konnte. Doch nun ist eine Lösung gefunden und durch die Verzögerung kann die Stadt sogar Geld einsparen.

Aber was ist eigentlich genau geplant? Im ersten Bauabschnitt sollten die Aula, das Lehrerzimmer und der Verwaltungstrakt, die Toiletten und die Haustechnik- sowie Lagerräume erweitert und saniert werden. Das Lehrerzimmer sollte größer werden, ein Büro für die Konrektorin war geplant, Besprechungsmöglichkeiten sowie Büros für Schulsozialarbeit und sozialpädagogische Fachkräfte sollten geschaffen werden.

Im zweiten Abschnitt sollten dann später die Erweiterungen der eigentlichen Schul- und Klassenräume, die energetische Sanierung sowie die Anpassung an den aktuellen Raumbedarf stattfinden.

Abriss in den Schulferien

So weit zur groben Planung. Doch schnell machte eine Ausschreibung der Verwaltung einen Strich durch die Rechnung. „Wir haben lange Zeit kein Unternehmen gefunden, dass den Abriss der Josefschule übernimmt“, berichtet Thomas Hammwöhner, Technischer Beigeordneter der Stadt Ahaus. „Das liegt vor allem daran, dass wir den Auftrag immer für die Schulferien ausgeschrieben haben.“ Das sei für viele Unternehmer ein zu eng geplanter Zeitraum. Zusätzlich verschiebe sich der Abriss bei nicht geglückter Ausschreibung auch gleich wieder auf die nächsten Schulferien.

Lange genug geschlafen. Jetzt heißt es endlich aufstehen und Abreißen.
Lange genug geschlafen. Jetzt heißt es endlich aufstehen und abreißen. © Heinrich Schwarze - Blanke

Doch nun hat sich tatsächlich ein Unternehmen gefunden, das den Abriss innerhalb der Weihnachtsferien umsetzen kann. Ab dem 2. Januar sollen die Arbeiten starten. „Wir profitieren dabei mutmaßlich auch von der kleinen Krise beim Einfamilienhausbau“, erklärt der Technische Beigeordnete. „Viele Unternehmen, die sonst eher in dieser Sparte zu tun haben, müssen sich aktuell umorientieren.“

Erhebliche Einsparungen

Bereits im Februar sollen dann schon die ersten Steine für den neuen Rohbau gesetzt werden. „Üblicherweise sind die Kosten für den Rohbau natürlich am höchsten“, erläutert Thomas Hammwöhner. „Doch auch da spielt uns die Verzögerung tatsächlich in die Karten.“

Denn nicht nur die Preise für Rohstoffe sind mittlerweile wieder gesunken, auch die gestiegene Konkurrenz auf dem Baumarkt sorge dafür, dass sich die Unternehmen gegenseitig unterbieten. „Die Umstände verschaffen uns erhebliche Einsparungen“, betont Hammwöhner.

Zeitplan weit überschritten

Den ehrgeizigen Zeitplan, bis zum Ende des Jahres 2024 das neue Schulgebäude fertigzustellen, werde die Stadt nun allerdings nicht mehr einhalten können. „Wir rechnen eher damit, dass wir bis zum Sommer 2025 endgültig fertig sein werden“, räumt der Technische Beigeordnete ein. „So soll das Schuljahr 2025/2026 wieder ohne größere Einschränkungen stattfinden können.“ Bis dahin wird der Schulalltag wohl vorerst weiterhin im Sonderbetrieb - zum Beispiel in Containern - ablaufen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 10. Dezember 2023.