Zwölf Jahre mussten sie auf diesen Tag warten: Die Abiturientinnen und Abiturienten des Alexander-Hegius-Gymnasiums feiern bald den Abschluss ihrer Schullaufbahn und damit das Bestehen des Abiturs. Sie zelebrieren den großen Tag mit einem Abiball, auf dem sie ausgelassen feiern können. Doch ganz so einfach ist es in diesem Jahr nicht.
„Eins unserer größten Probleme war es, dass wir Schwierigkeit hatten, eine Location zu finden. In Ahaus gibt es für diese Größe wenig Angebote“, erklärt Abiturient Kaspar Sinthern. Er macht in diesem Jahr sein Abitur am Alexander-Hegius-Gymnasium in Ahaus.
Der Raum für die Feier sollte für 450 bis 500 Leute geeignet sein und natürlich dem preislichen Rahmen entsprechen. In Ahaus haben sie kein passendes Angebot bekommen. Die Stufen in den letzten Jahren hätten noch auf Locations in der Nähe zurückgreifen können, vergleicht der 19-Jährige die Situation.
Gesamtkosten sind hoch
Deswegen müssen die Abiturienten auf eine andere Stadt ausweichen: „Wir feiern in Gronau“, sagt Sinthern. „Wir zahlen jetzt einen soliden Preis. Da kann man sich nicht beschweren, aber die Gesamtkosten sind hoch“, führt er weiter aus.
Denn mit der Buchung einer Location allein ist es nicht getan. Die Stufe muss zusätzlich noch für Verpflegung sorgen. „Der Caterer ist sehr, sehr teuer geworden“, meint der Abiturient. Er könne es allerdings ein Stück weit verstehen, denn nicht nur für den Verbraucher sind die Preise für Lebensmittel gestiegen, sondern eben auch für die Caterer.

Dazu kommen noch die Kosten für einen DJ und die Lichttechnik. „Weil wir eine städtische Einrichtung sind, müssen wir auch Security zahlen. Das ist aber ein kleiner Kostenpunkt“, ergänzt Sinthern. Insgesamt merken sie aber deutlich, dass die Personalkosten gestiegen sind, wenn sie einen Blick auf die Kosten der vergangenen Abibälle werfen.
Zu wenig Geld in der Kasse
Der Abiturient, der für die Kasse verantwortlich ist, meint aber auch, dass die Kosten geringer hätten ausfallen können. Die Stufe hätte sich mehr engagieren können, bei Verkäufen in der Schule mitzuhelfen. „Wenn man eine Chance hat, Geld zu machen, sollte man die auch nutzen“, kritisiert er das fehlende Engagement seiner Stufe.
Gleichzeitig möchte er nachfolgenden Abiturienten den Tipp geben, dass sich alle vor Augen halten sollen, dass eine gute Arbeitsteilung ihnen nachher bares Geld am Abiball sparen kann, indem sie viele Verkäufe organisieren. Dadurch hätten sie mehr Geld in der Kasse gehabt, das sie für den Abiball verwendet hätten.
„Wir freuen uns trotzdem. Ein großer Teil unseres Lebens ist abgeschlossen. Wir haben ja nicht viel gesehen außer dem Kindergarten“, freut sich der 19-Jährige darauf, die Schule abzuhaken und seine Zukunft in Angriff zu nehmen.
Für den Abiball in Gronau hat er auch schon einen Plan: „Für mich wird das heißen, dass ich mit meinen Eltern hinfahre und so lange bleibe, bis der erste Bus wieder zurückfährt“, erzählt er und ergänzt lachend, dass dieser wahrscheinlich erst um sechs Uhr morgens fährt.
Andere Abiturienten werden an dem Tag einfach keinen Alkohol trinken und Fahrgemeinschaften bilden, um wieder nach Hause zu kommen. Sie hätten auch die Idee gehabt, einen Bus zu mieten, aber auch das sei schlichtweg zu teuer gewesen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. Mai 2023.