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Feuer in Alstätte: 70 Sauen und Hunderte Ferkel mussten getötet werden
Rauchgasvergiftung
70 Sauen mussten nach dem Feuer auf dem Hof in Alstätte von Samstag getötet werden. Auch mehrere hundert Ferkel verendeten. Rauchgase waren durch ihren Stall gezogen.
Die 70 Sauen, die in dem Stall standen, neben dem es am Samstagabend in Alstätte gebrannt hat, waren nicht zu retten. Der praktizierende Tierarzt habe sie noch am Samstagabend zunächst betäubt und dann getötet. Das erklärte am Montag auf Nachfrage unserer Redaktion Dr. Manfred Ulrich, Leiter des Fachbereichs Tiere und Lebensmittel beim Kreis Borken. Die Tötung sei tierschutzgerecht gewesen, betonte er.
Auch mehrere hundert Ferkel waren durch den Brandrauch bereits verendet oder mussten eingeschläfert werden. Sie seien noch empfindlicher als die erwachsenen Tiere und hatten die Brandfolgen zum großen Teil nicht überlebt. Einige hätten aber auch noch eingeschläfert werden müssen. „Ohne Sauen hätten die sowieso nicht überlebt“, sagte Dr. Manfred Ulrich.
Der Kreisveterinär war am Samstagabend selbst nach Alstätte geeilt, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Der Stall sei bei dem Feuer extrem mit Rauchgas belastet worden. Auch durch brennendes Isolationsmaterial seien Schadstoffe in den Stall gelangt.
Rauchgasvergiftung: Rauchgase zogen mitten durch den Stall
Auch wenn die Tiere das eigentliche Feuer zunächst gut überstanden hätten, habe es für sie keine Chance gegeben. „Die Rauchgase setzen sich in den Atemwegen ab und schädigen sie extrem“, sagt der Kreisveterinär. Die Tiere hätten zum Teil Schaum vor der Schnauze gehabt. Ein klarer Hinweis auf eine schwere Rauchgasvergiftung.
„Sie hätte binnen weniger Tage zu einem qualvollen Tod geführt“, macht er deutlich. Die Tiere seien nicht zu retten gewesen. Besonders tragisch, weil alle Sauen Ferkel geführt haben – also trächtig waren.
Brandursache ist auch am Montag noch nicht klar
Das Feuer war am Samstagabend auf dem Hof im Alstätter Brook ausgebrochen. Zentrum des Feuers war ein an den Stall angrenzender Raum, in dem eine Hackschnitzel-Heizung stand. Die Heizungsanlage wurde durch die Flammen komplett zerstört. Die Rauchgase waren quer durch den Stall gezogen. Die Feuerwehr hatte noch versucht, das Gebäude schnell zu lüften, war aber letztlich chancenlos. Über die Höhe des Schadens gab es bis Montag noch keine Informationen.
Auch zur Brandursache konnte die Polizei am Montag noch nichts Näheres sagen. Wie Dietmar Brüning von der Pressestelle der Polizei im Kreis Borken auf Nachfrage erklärte, werde die Brandstelle im Laufe des Dienstags genauer untersucht.
Vor Ort im Einsatz waren die Löschzüge aus Alstätte und Wessum, sowie Kräfte der Feuer- und Rettungswache Ahaus – insgesamt über 60 Einsatzkräfte.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
