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18 Todesfälle binnen 24 Tagen: Corona fordert im Kreis weitere Opfer
Coronavirus
Die Corona-Pandemie fordert im Kreis Borken weiter Opfer. 18 Todesfälle sind es allein bis jetzt im Februar 2022. Dabei ist besonders eine Altersklasse betroffen. Und nicht alle waren geimpft.
Die Zahl ist im Vergleich zu den Vormonaten auffallend hoch. 18 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gab es in den vergangenen 24 Tagen im Kreis Borken. Allein in der aktuellen Woche meldete der Kreis pro Tag mindestens einen Todesfall.
Die Zahlen stimmen traurig und nachdenklich. Allein am Donnerstag (24.02.) gehen drei weitere Corona-Todesfälle aus Ahaus, Borken und Bocholt in die Corona-Statistik des Kreises ein. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie bisher 352 Personen im Zusammenhang mit Corona gestorben.
Überwiegend „Hochbetagte“ betroffen
Wir schreiben an dieser Stelle bewusst „im Zusammenhang mit“, da statistisch nicht dezidiert aufgeschlüsselt wird, ob die Corona-Infektion todesursächlich war oder aber andere Umstände zum Tod führten und die betreffende Person zeitgleich mit Corona infiziert war.
Für die Angehörigen ohnehin nicht von Relevanz. Sie haben so oder so einen geliebten Menschen verloren. Und bei den derzeitigen Todesfällen handelt es sich ganz überwiegend um hochbetagte Personen, wie der Kreis auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilt. Also Personen aus einer Risikogruppe.
Hochbetagt bedeutet dabei nichts anderes als „sehr alt“. Näher ist dieser Begriff nicht definiert. Und näher kommuniziert der Kreis auch nicht das Alter der Verstorbenen. Schon seit Monaten nicht mehr. Nicht aus Willkür, sondern um bestmöglichen Datenschutz zu gewährleisten.
Und um es ganz deutlich zu schreiben: Es gibt keine Erklärung dafür, warum die Zahl der Todesfälle jüngst so deutlich gestiegen ist. Fakt ist nur, dass der Großteil der Todesopfer geimpft war. Das erklärt Kreis-Pressesprecher Karlheinz Gördes auf Nachfrage.
Unterschiedlicher Impf-Status
Dabei betont er, dass die Betroffenen unterschiedlicher Impf-Status gehabt hätten. Von einer einfachen (Erstimpfung) bis zur Boosterimpfung sei alles dabei gewesen. Wichtig: Die Wirksamkeit der Impfung wegen der Todesfälle in Frage zu stellen, ist der falsche Ansatz.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) bietet das vollständige Impfen mit Moderna, Biontech/Pfizer oder Astrazeneca „eine hohe Wirksamkeit von etwa 90 Prozent gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung“.
Das bedeutet also auch, dass die Impfung genau in diesem hohen Rahmen auch vor einem Tod im Zusammenhang mit dem Virus schützt. Wie die Zahlen bei niedrigerer Impfquote – im Kreis Borken derzeit 83,2 Prozent – aussehen würde, ist ein stückweit spekulativ, doch die Tendenz ist eindeutig.
Und: Auch unter den Corona-Todesfällen im Kreis Borken gibt es Ungeimpfte, wie Karlheinz-Gördes bestätigt, ohne eine genaue Zahl zu nennen.
Ob es sich dabei um Impfverweigerer handelt oder aber eine Impfung aus medizinischen Gründen nicht möglich war, ist dabei offiziell unklar.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
