Riesiger Schaden am Golfclub Ahaus 17 Golfcarts brennen komplett aus

17 Golfcarts brennen komplett aus: Riesiger Schaden am Ahauser Golfclub
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Aus einem der ausgebrannten Elektrofahrzeuge am Ahauser Golf- und Landclub steigt auch am Donnerstagmittag noch Rauch auf. 17 sogenannte Golf-Carts sind am Golf- und Landclub Ahaus am frühen Morgen in Flammen aufgegangen und vollständig ausgebrannt. Ein Schaden, der weit in den sechsstelligen Bereich geht.

Um kurz vor vier Uhr am Donnerstagmorgen alarmierte ein Notruf die Feuerwehr. Als die ersten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort eintrafen, standen die Fahrzeuge bereits lichterloh in Flammen. Sie standen wie üblich neben dem Clubhaus an ihren Ladestationen.

Wegen der Größe des Feuers wurden die Kräfte der Feuer- und Rettungswache sowie der Löschzug Ottenstein zusätzlich alarmiert. Insgesamt waren rund 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Feuerwehr erstickte die Flammen mit einem großen Schaumteppich und hatte die Flammen entsprechend schnell im Griff, die Fahrzeuge waren trotzdem nicht mehr zu retten. Von den Elektrowagen blieben nur die Metallrahmen übrig.

Allerdings konnte die Feuerwehr verhindern, dass die Flammen auf die angrenzenden Gebäude übergriffen. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Ein Brandsachverständiger wird hinzu gezogen.

Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen. Auffällig ist, dass die Fahrzeuge in zwei Reihen mit mehreren Metern Abstand aufgestellt waren – und beide Reihen von dem Feuer betroffen waren.

Golfclub sucht dringend Ersatz

Bernhard Meyer, geschäftsführender Gesellschafter der Betreibergesellschaft des Golf- und Landclubs, ist am Donnerstagmorgen erst einmal froh, dass niemand verletzt wurde und dass die Gebäude nicht beschädigt wurden. Wie groß der Schaden insgesamt ist, mag er da noch nicht abschätzen. „17 Carts sind zerstört. Eines kostet normalerweise 8000 bis 10.000 Euro“, sagt er. Dazu komme der Schaden an den umliegenden Gehölzen. Auch etliche Ladestationen wurden zerstört. „Über 150.000 Euro in jedem Fall“, rechnet er ganz grob zusammen. Genaue Preise für Ersatzfahrzeuge hat er noch nicht. Natürlich sei der Zeitwert der Fahrzeuge niedriger.

Drei Carts seien nicht abgebrannt. Ob die noch funktionieren, kann er am Donnerstagmorgen noch nicht sagen. Die Polizei hat die gesamte Fläche abgesperrt.

Bernhard Meyer vor den ausgebrannten Golf-Carts
Bernhard Meyer, Geschäftsführer des Golf- und Landclubs Ahaus, möchte nicht spekulieren, was zu dem Feuer geführt hat. Ein Brandsachverständiger ist eingeschaltet. Meyer hält es aber für sehr unwahrscheinlich, dass sich beide Fahrzeugreihen praktisch synchron von selbst in Brand gesetzt haben. © Stephan Rape

Problem für den Club: „Wir haben Golfgäste im Hotel“, sagt Bernhard Meyer. Und die seien zum Teil in einem Alter, in dem sie die Golfrunde nicht mehr zu Fuß schaffen würden, und die daher auf die Fahrzeuge angewiesen seien. Entsprechend sei er gerade unter Hochdruck dabei, für Ersatz zu sorgen. „In der kommenden Woche könnten wohl schon wieder zehn Fahrzeuge dort stehen“, betont er.

Gleichzeitig habe der Club ja den Vorteil, nicht in den Bergen zu liegen. „Da könnten ja einige Golfer die Runde laufen“, sagt er – und muss kurz schmunzeln. Auch wenn er seit vier Uhr auf den Beinen ist und ein Termin den nächsten jagt, will er sich die gute Laune nicht verderben lassen.

Saison geht langsam zu Ende

Für den Golf- und Landclub ist das Feuer zu diesem Zeitpunkt dennoch ein vergleichsweise geringes Übel: „Die Golfsaison neigt sich im September ihrem Ende zu“, sagt Bernhard Meyer. Wenn alle Stricke reißen, könne er sich sicherlich über umliegende Golfanlagen ein paar Fahrzeuge ausleihen, um den Betrieb sicherzustellen. Denn auch das ist klar: „Von den überall bestehenden Lieferschwierigkeiten werden natürlich auch die Golf-Carts nicht verschont“, sagt er.

Das seien aber alles Probleme, die sich lösen ließen. „Am Wichtigsten ist sowieso, dass niemand verletzt wurde“, sagt er. Regelrecht begeistert ist er über den schnellen Einsatz der Feuerwehr in der Nacht. „Ich wurde ja auch hergerufen“, sagt er. Als er die Anlage erreichte, hätten schon sechs oder sieben Feuerwehrfahrzeuge vor Ort gestanden. „Der Feuerwehr kann man für ihren Einsatz gar nicht genug danken. Sonst wäre sicherlich noch viel mehr passiert“, macht er deutlich.

Feuerwehrleute löschen mit Schaum
Mit viel Schaum haben die Feuerwehrleute die Flammen erstickt. Sie konnten auch verhindern, dass das Feuer auf die nahe gelegenen Clubgebäude übergreift. © Löschzug Alstätte

Dass sich die Fahrzeuge selbst entzündet haben, will Bernhard Meyer praktisch ausschließen. „Da sind keine Hochleistungsakkus verbaut, sondern ganz normale Autobatterien“, sagt er. So ein Golfwagen habe eine Reichweite von bestenfalls 20 Kilometer. Entsprechend konnte die Feuerwehr die Batterien auch einfach löschen – im Gegensatz zu Akkus aus E-Autos oder E-Bikes, die sich immer wieder entzünden könnten. Auch ein Unwetter mit Blitzschlag habe es in der Nacht ja nicht gegeben.

Alle anderen möglichen Brandursachen müssten jetzt eben untersucht werden. „Aber es würde mich schon wundern, wenn beide Reihen mit Fahrzeugen praktisch synchron abbrennen würden“, sagt er schulterzuckend.

Rauchende Überreste der Golf-Carts
Von den Golf-Carts blieben nur die rauchenden Chassis aus Metall übrig. Der Golfclub sucht nun händeringend nach Ersatz, denn noch läuft die Saison. © Löschzug Alstätte

Der Vorfall habe ihn richtig erschreckt: In der gesamten Geschichte des Golf- und Landclubs habe es außer kleineren Zwischenfällen keinen Vandalismus gegeben. „Und nun das“, sagt er und deutet auf die ausgebrannten Fahrzeuge. Über den tatsächlichen Hintergrund will er nicht spekulieren. Nur so viel: „Echte Gegner oder gar Feinde hat der Club nicht.“ Je nachdem, welches Ergebnis bei der Ermittlung herauskomme, müsse sich der Club Gedanken über Sicherheitstechnik oder ein Sicherheitskonzept machen. Dafür sei es aber aktuell noch zu früh.

Das bestätigt Golfclub-Präsident Andreas Banger, der sich am Donnerstagmittag ebenfalls ein Bild von dem Schaden machen will. „Eine Katastrophe“, sagt er kopfschüttelnd. Auch er kann sich nicht vorstellen, warum jemand die Golfwagen anzünden sollte. „Wir kommen mit allen Nachbarn sehr gut aus“, sagt er.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 24. August 2023.

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