Ende Februar kommenden Jahres soll der Haushalt für das Jahr 2024 im Rat der Stadt Ahaus verabschiedet werden. Bis dahin ist noch ein wenig Zeit, doch erste Zahlen liegen bereits seit der Ratssitzung am Mittwoch (13. Dezember) auf dem Tisch. Manuel Benning, seit Anfang des Jahres Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer in Ahaus, brachte zum ersten Mal den Haushalt ein.
Dieser sieht Erträge von gut 133 Millionen und Aufwendungen von knapp 146,4 Millionen Euro vor, ein Defizit von 13,4 Millionen Euro also. Dieses kann durch die Entnahme aus der sogenannten Ausgleichsrücklage ausgeglichen werden. Dennoch regten die Zahlen vor allem Bürgermeisterin Karola Voß zum Nachdenken an.
„Das Defizit im Haushalt lässt aufhorchen“, sagte die Rathauschefin in der Sitzung. „Wir sehen, dass die steigenden Aufwendungen uns sehr belasten.“ Gerade der Bereich des städtischen Personals sei ein großer Faktor. „Hier haben wir hohe Tarifabschlüsse und steigende Besoldungen“, so Karola Voß.
Positive Entwicklung 2023
Konkret sieht der Plan 34,2 Millionen Euro für Personalaufwendung vor, 3,4 Millionen mehr als im Vorjahresplan. „51 Prozent davon entfallen auf die Kernverwaltung“, erläuterte Manuel Benning in seinem Vortrag. Laut Haushaltsentwurf sei die Steigerung vor allem auf „tarifliche Anpassungen“ zurückzuführen. Als Handlungsleitlinie ergibt sich Benning zufolge daher, zwar neue Stellen zu schaffen, diese aber „mit Augenmaß“ zu planen.
Karola Voß würdigte in der Sitzung zudem die positive Haushaltsentwicklung im Jahr 2023, das nach einem geplanten Defizit von 8,7 Millionen Euro nun vor allem dank hoher Gewerbesteuereinnahmen wahrscheinlich doch mit einer „schwarzen Null“ endet. Viele Jahre zuvor endeten im Plus. „Wir haben in einer erfolgreichen Zeit gelebt“, sagte die Bürgermeisterin. „Wir haben höhere Einkommen und einen guten Werterhalt in Ahaus.“
Schulen auf Platz eins
Jetzt aber sei es an der Zeit, „keine Luftschlösser“ zu bauen. Dennoch wolle die Stadt an ihrer Investitionstätigkeit festhalten. „Wir müssen vor allem in realistischen Zeiträumen planen“, so Karola Voß.
Vor allem in die Ahauser Schulen soll weiter kräftig investiert werden. „Im Bereich Schule sind 9,1 Millionen Euro an Auszahlungen aus Investitionstätigkeit erwartbar“, erklärte Manuel Benning. Ein Blick in den Haushaltsentwurf zeigt: Bei den Investitionen liegt die Schule mit dieser Summe klar auf Platz eins, gefolgt vom Grunderwerb (5 Millionen Euro) und dem Straßenbau (4,4 Millionen Euro).
„Die weiterhin hohen Investitionen in Schulbaumaßnahmen und Einrichtungen sollen den Schulstandort Ahaus festigen und ihn an neue Herausforderungen anpassen“, heißt es im Entwurf im Wortlaut. Als künftige größere Maßnahmen im Schulbereich werden unter anderem der Um- und Anbau der Mensa Josef-Cardijn-Haus (am AHG), die Erneuerung der Anne-Frank Realschule (Einrichtung der Hauswirtschaftsräume), der Umbau der Josefschule sowie der Aabachschule sowie die Erneuerung der Overbergschule genannt.