Was wird aus dem Haus Oldenkott? Der Leerstand soll endlich ein Ende haben. Die Stadt Ahaus sucht einen Mieter. Und eine neue Nutzung. Und ein Konzept. Kein ganz einfaches Unterfangen. Die Bewerbungsfrist läuft.
Ortstermin. Norbert Rose und Louisa Wilming von der Immobilienwirtschaft der Stadt Ahaus öffnen am Dienstagvormittag die Tür zu dem kleinen Haus an der südöstlichen Ecke des Schlossgartens. Die Fensterläden sind geschlossen, die Räume sind leer. Längst sind erste Sanierungsarbeiten gelaufen. Der Fußboden muss allerdings noch überarbeitet werden. Die Räume liegen im Halbdunkel, es riecht nach Staub – und nach langer Zeit, in der nicht mehr regelmäßig gelüftet wurde.

„Der Leerstand macht das Gebäude gerade nicht besser“, sagt Norbert Rose. Er deutet auf eine Holzleiste an der Haustür. Sie überdeckt notdürftig die Spuren eines zurückliegenden Einbruchs. Mehrfach hatte es Fälle von Vandalismus gegeben. Auch das eine Folge des Leerstands.
Die Stadt sucht dringend nach einem Mieter für das Gebäude. Erste Verhandlungen mit einem Interessenten hatte es gegeben. Sie zerschlugen sich dann aber. Seitdem steht das Haus wieder still – und leer – da.
Nutzung ist noch offen
„Die Nutzung ist erstmal komplett offen“, sagt Norbert Rose. Das Gebäude stehe unter Denkmalschutz. Große Umbauten seien nicht möglich. Auf zwei Etagen verteilen sich 140 Quadratmeter Fläche. Das Gebäude steht auf einem Grundstück von 845 Quadratmetern. Die sind mittlerweile ziemlich verwildert.
Wohnhaus, Internetcafé für Senioren, Flüchtlingsunterkunft und eben viele Jahre Leerstand: Das Haus Oldenkott am südöstlichen Ende des Schlossgartens in Ahaus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Was dort zukünftig passieren soll, ist noch offen. „Wir haben die Nutzung komplett offen gelassen“, sagt Norbert Rose.
Preis spielt keine Hauptrolle
Ein möglicher Interessent solle der Stadt aber ein Konzept vorlegen: Der Mietpreis spiele dabei nur eine untergeordnete Rolle. Er steht auch noch gar nicht fest. Vor allem gehe es darum, den Schlossgarten mit einzubinden. Das könne beispielsweise auch eine Art Gastronomie oder Café sein. „Für die Tasse Kaffee und das Stück Kuchen am Wochenende“, sagt Norbert Rose.
Eine Nutzung, die schon oft für das Teehäuschen ein paar Meter weiter diskutiert wurde. Vorteil für das Haus Oldenkott: Es gibt sanitäre Einrichtungen, passende Anschlüsse und eine Küche. Das ist aber nur eine denkbare Variante. „Wir sind gespannt, welche anderen Ideen eingereicht werden“, macht er weiter deutlich.

Spannend bleibt, ob sich für so ein Konzept überhaupt ein Interessent findet. Denn erste Gespräche mit potenziellen Betreibern aus der Umgebung seien bisher erfolglos geblieben. Auch deswegen verfolgt die Verwaltung nun diesen Weg.
Ganz am Ende sei sogar denkbar, dass das Haus Oldenkott als Wohnraum genutzt werde. „Ausgeschlossen ist das nicht, es steht aber nicht im Vordergrund“, sagt Norbert Rose. Dafür sei schon die Lage zu prominent.
Leerstand beenden
Für den Immobilienfachmann ist erst einmal nur wichtig, dass der Leerstand ein Ende hat. Auch aus ganz praktischen Gründen: „Wir schaffen es aktuell nicht täglich, hier nach dem Rechten zu sehen“, erklärt er. Einem Mieter würde beispielsweise ein Schaden am Dach direkt auffallen. „Und nicht erst nach einer Woche, wenn schon Wasser eingedrungen ist“, fügt er hinzu.
Bis 14. Juli können sich Interessenten mit einem Konzept an die Stadt wenden. Bei der Immobilienverwaltung bekommen sie auch die entsprechenden Auslobungsunterlagen.
Und wenn sich niemand bewirbt? „Dann müssen wir noch einmal neu überlegen“, sagt Norbert Rose. Aber davon geht er nicht aus.